Libertäre Spurensuche

 429 mai 2018 Bernd Drücke (GWR-Koordinationsredakteur)

Liebe Leserinnen und Leser, „Leichen, Verwesung, Anarchie“, so betitelte die Bildzeitung am 19. April 2018 einen Artikel über „Apokalyptische Zustände in Haiti“. „Gewalt und Anarchie“ ist eine Schlagzeile der Baseler Zeitung vom 20. April 2018. Untertitel: „Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften erschüttern Südafrika.“ Der Anarchiebegriff wird bis heute von BILD bis taz und RTL … Weiterlesen

Konsenskultur und Konsensmethode

Über die Tragfähigkeit von Konsens

 425 januar 2018 Joris Kern

Wie schaffen wir es, mit dem Konsensprinzip tragfähige Vereinbarungen zu treffen? Es gibt viele verschiedene Konsensmethoden, mit denen unterschiedliche Grade von Zustimmung und Ablehnung zu einem Vorschlag abgefragt werden können und die gemeinsam haben, dass es ein Vetorecht gibt. Letzteres ist unumgänglich, denn wenn man möchte, dass Menschen freiwillig JA zu etwas sagen, müssen sie … Weiterlesen

Robuste oder fragile Handlungseinheit?

Ein Debattenbeitrag zur Konsensfindung

 424 dezember 2017 Jan Rolletschek

Im Oktober 2017 eröffnete Joris Kern in der GWR 422 mit seinem Artikel "Konsens als radikale Kultur von Wertschätzung, Kontakt und Verletzlichkeit" (S. 10 f.) eine Diskussion, die Katja Einsfeld im November in der GWR 423 mit ihrem Artikel "Robuste Konsenskonzepte" (S. 17) fortsetzte. Auf diese beiden Artikel bezieht sich im folgenden Beitrag Jan Rolletschek. Joris Kern antwortet im Dezember in der GWR 425. Wir freuen uns über weitere Texte und laden unsere LeserInnen ein, sich an dieser Diskussion zu beteiligen. (GWR-Red.) Weiterlesen

Robuste Konsenskonzepte

 423 november 2017 Katja Einsfeld

Konsens ist eine Methode und Haltung zur Entscheidungsfindung, bei der alle Betroffenen die Entscheidung mittragen können. In der Graswurzelrevolution Nr. 422 ist in dem Artikel "Konsens als radikale Kultur von Wertschätzung, Kontakt und Verletzlichkeit" von Joris Kern eine nicht für Kompromisse offene und sehr auf Bedürfniskommunikation ausgerichtete Sichtweise von Konsens zu lesen, die Konsens als von einer bestimmten "Konsenskultur" abhängig und fragil erscheinen lässt. Wenn es wirklich so leicht wäre, eine Konsenskultur zu zerstören, wenn Konsens wirklich so fragil wäre, wäre es dann eine geeignete Haltung oder Methode, um herrschaftsarm zu organisieren und langfristige Projekte aufzubauen? Wir brauchen ein robustes und an unterschiedliche Kontexte anpassbares Konzept von Konsens, wenn wir global vernetzte und föderierte vielfältige anarchistische Gesellschaften anstreben. Weiterlesen