Findus

Kleine Geschichte des Anarchismus

Ein schwarz-roter Leitfaden - Comic

8,90 

Unterhaltsam, amüsant und informativ präsentiert der Comic zur Geschichte, Theorie und Praxis des Anarchismus soziale Bewegungen, in denen AnarchistInnen eine bedeutende Rolle gespielt haben, und theoretische Strömungen.

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Beschreibung

Findus
Kleine Geschichte des Anarchismus
Ein schwarz-roter Leitfaden – Comic

57 Seiten
2., überarbeitete Auflage
ISBN 978-3-939045-14-4

Unterhaltsam, amüsant und informativ präsentiert der Comic zur Geschichte, Theorie und Praxis des Anarchismus soziale Bewegungen, in denen AnarchistInnen eine bedeutende Rolle gespielt haben, und theoretische Strömungen. Vorgestellt werden u. a.: die Pariser Kommune 1871, die Machno-Bewegung in der Ukraine, die Kollektivierungen während des Spanischen Bürgerkriegs 1936 bis 1939, die Mexikanische Revolution 1910. Die Beispiele reichen bis in die jüngste Vergangenheit. Die libertäre Kultur kommt nicht zu kurz, Leben und Werk von MusikerInnen und SchriftstellerInnen sowie anarchistische “Klassiker” werden beschrieben. Literaturempfehlungen runden den schwarz-roten Leitfaden ab. Die zweite Auflage wurde überarbeitet und aktualisiert. Das ideale Geschenk für “EinsteigerInnen” und “Fortgeschrittene”.

“Der Comic-Stil hat erfrischend positive Ausstrahlung, er versprüht Witz und Charme. Findus setzt einen klaren Kontrapunkt zum finster-fiesen Antlitz eines von der bürgerlichen Öffentlichkeit immer wieder kolportierten Anarchismus. Sein Band dürfte deshalb sehr viel, wenn nicht sogar mehr als andere Veröffentlichungen dazu beitragen, den Anarchismus in einem sympathischen und ernst zu nehmenderen Licht erscheinen zu lassen. Kurzum: Dieser Comic ist Feuerwerk! Er ist das ultimative Geschenk, vor allem gegen sich unter Mitmenschen hartnäckig haltende Vorurteile […]”(Direkte Aktion, Nr. 198, März/April 2010)

Leseprobe

Rezensionen

GeschichtenAgentin
LeipzigAlmanach
Direkte Aktion
Luxemburger Wort/La Voix
Libertarian Press Agency
Neues Deutschland

Anarchistische Entdeckungen, die nur auf der Leipziger Buchmesse möglich sind

Bei diesem Beitrag muss ich aufpassen. Er könnte mir zu sentimental geraten. Verlag Graswurzelrevolution – dieser Name lockt bei mir viele Sätze hervor, die mit #damals beginnen. Liegt daran, dass ich den Verlag als Abiturientin entdeckt habe.

Hinterfragen, genau wissen wollen, sicher sein, dass es noch ganz andere Alternativen geben muss, als die amtlich im Lehrplan vorgeschlagenen – das war für mich wichtig.

Nicht, dass meine Lehrer mich auf den Pfad gebracht hätten, aber die zufällige Anwesenheit von Werbematerialien anarchistischer Verlage und des Schwarzen Fadens neben meinem Geschichts-Lehrbuch auf dem Schreibtisch wurde doch wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Oder verkläre ich das im Nachhinein?

Eines verkläre ich ganz sicher nicht: Früher konnte man solche Verlage auch auf der Frankfurter Buchmesse antreffen. Ich fand das toll und habe begeistert in Programmen gestöbert, von denen ich sonst mit viel Glück einige Titel in Mannheim in der Xanthippe oder im Anderen Buchladen finden konnte. Vielfalt, Freiheit, Gegenentwürfe – mir ging es nie ums Recht haben, sondern darum, zu erfahren, was noch möglich sein könnte.

Heute finde ich diese Verlage nicht mehr auf der Frankfurter Buchmesse. Dafür muss man nach Leipzig fahren. Den Schwarzen Faden gibt es nicht mehr. Aber ja, Graswurzelrevolution gibt es immer noch. Über den kleinen Stand auf der Leipziger Buchmesse habe ich mich sehr gefreut.

Dieses Jahr habe ich ihnen sogar eine Broschüre abgekauft: Kleine Geschichte des Anarchismus – Ein schwarz-roter Leitfaden. Beeindruckt hat mich die Leichtigkeit und Exaktheit, mit der die Strömungen des Anarchismus erklärt werden: Individualanarchismus, mutualistischer Anarchismus, Anarcha-Feminismus, libertäre Erziehung …

Den Kampf der anarchistischen Strömungen untereinander konnte ich nie so richtig nachvollziehen. In diesem Sach-Comic werden zumindest die Unterschiede prägnant und leicht nachvollziehbar auf den Punkt gebracht. Respekt! Das erspart durchaus die Lektüre vieler dicker Wälzer.

Wer es genauer wissen will, der kann immer noch zu Stowasser greifen. Nein, ich meine nicht das Latein-Wörterbuch, sondern den großartigen Autor und Aktivisten Horst Stowasser. Ausgerechnet das beschauliche Neustadt an er Weinstraße hatte er sich als Wirkungsstätte rausgesucht. Das, was dort funktioniert, könnte wohl überall funktionieren – so lautete der Plan A. Leider ist Horst Stowasser viel zu früh verstorben. Zum Plan C kam es so nie.

Sein Buch “Freiheit pur!” erschien damals im Eichborn Verlag, dem Verlag mit der Fliege, der durchaus mal anarchistischen Humor hatte – bevor er ein Konzern-Verlag wurde. Aber das ist eine andere Geschichte und auch wieder ein Grund, warum ich mich über die Anwesenheit des Verlags Graswurzelrevolution auf der Leipziger Buchmesse so gefreut habe.

GeschichtenAgentin, 1.4.2016

Kleine Comic-Kiste

Schwarz-roter Leitfaden

Comic und Politik schließen sich nicht aus, ganz im Gegenteil. Während nun aber der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen mit seinem dritten Teil des “Bildungscomic” Andi vor allem eins macht: sich nämlich lächerlich, zeigt Autor und Zeichner Findus, dass man auch ernsthaft politische Aufklärung im Comic-Format betreiben kann. In eine Alltagssituation an einer Bushaltestelle geworfen, finden sich die LeserInnen von Kleine Geschichte des Anarchismus anfangs mitten hinein ins begriffliche Handgemenge im Bermuda-Dreieck von Chaoten-Anarchisten-Randalierern geworfen. Zwei freundliche junge Menschen helfen aber sofort gern aus diesem heraus. Die beiden – nennen wir sie Abbie und Achill – erklären, dass Anarchismus für Herrschaftsfreiheit steht, aber keineswegs die Absenz jeder Ordnung, nur freiwillig verabredet statt oktroyiert muss diese sein. Sie spannen den Bogen von libertärer Beziehung à la Leo Tolstois Dorfschulengründung und seiner Betonung individueller, freier Bildung bis hin zum israelischen, auf basisdemokratischen Prinzipien beruhenden Kibuzzim. Von der beachtlichen Liste libertärer AutorInnen ist ebenso zu erfahren wie von der Vielfalt anarchistischer Strömungen, die bis zu poststrukturalistischen Positionen reicht. Mit reduziert-realistischen Zeichnungen und klaren Erklärungen wird so in aller Knappheit ein bildreicher Überblick auf den Anarchismus präsentiert, der zusätzlich Literaturempfehlungen für alle jene gibt, die mehr erfahren wollen. Prima ist das Bändchen auch zum Verschenken – damit man die so oft gehörten Fragen nicht immer wieder beantworten muss, sondern mit einem Griff kompetent beantworten kann.

erschienen in: LeipzigAlmanach, Das Online-Feuilleton, 23.12.2010

Einfach brillant

Ein charmanter Comic über die Ideenwelt und Praxis des Anarchismus

LeserInnen der DA den Comic-Zeichner Findus vorzustellen, erübrigt sich von selbst. Denn kaum eine Ausgabe kommt ohne seine Illustrationen aus. Auch aus der libertär-gewaltfreien Zeitung Graswurzelrevolution sind seine Cartoons nicht mehr wegzudenken. Dass er den Stift zu schwingen weiß, hat Findus in der Vergangenheit bewiesen. Im Verlag Graswurzelrevolution ist jetzt ein ganz besonderes Kleinod aus seiner Feder erschienen.

Fundierte Kostbarkeit

Findus’ “Kleine Geschichte des Anarchismus” hat Format und eignet sich hervorragend als Einstieg in die Theorie und Praxis des Anarchismus. Dessen Spielarten und Erscheinungen, dessen Geschichte und Einflüsse auf die verschiedensten sozialen Bewegungen finden hier ihre Entsprechung. Es zeugt von Können, eine so traditionsreiche Idee in zeichnerischer Form, nur ergänzt durch kurze Erläuterungen, auf einem beschränkten Raum von nur 58 Buchseiten nachzuskizzieren. Ein Meisterwerk!

Besonders sympathisch lässt den Band aber noch etwas ganz anderes erscheinen: Findus hebt bekannte Persönlichkeiten nicht sonderlich hervor. Dank zeichnerischen Geschicks stellt er sie auf einen Platz neben die eigentlichen ProtagonistInnen von Basisbewegungen, Menschen also, wie Du und ich es sind. Dass Anarchismus keine Frage des Alters ist, es nie zu spät sein kann, sich für gesellschaftliche Veränderungen einzusetzen, macht der Zeichner in seiner Rahmenhandlung deutlich.

Gewinnende Ausstrahlung

Der Comic-Stil hat erfrischend positive Ausstrahlung, er versprüht Witz und Charme. Findus setzt einen klaren Kontrapunkt zum finster-fiesen Antlitz eines von der bürgerlichen Öffentlichkeit immer wieder kolportierten Anarchismus. Sein Band dürfte deshalb sehr viel, wenn nicht sogar mehr als andere Veröffentlichungen dazu beitragen, den Anarchismus in einem sympathischen und ernstzunehmenderen Licht erscheinen zu lassen. Kurzum: Dieser Comic ist Feuerwerk! Er ist das ultimative Geschenk, vor allem gegen sich unter Mitmenschen hartnäckig haltende Vorurteile…

Anarr
erschienen in: Direkte Aktion Nr. 198, März/April 2010

Für radikale Stunden

Noch vor kurzem herrschte in Haiti zuweilen die “Anarchie“, wie es hieß. Mit diesem Begriff assoziieren wir wahl- und maßlose Gewalt, Hunger, ja insgesamt große von ziellosen Menschengruppen erzeugte Lebensgefahren. Hiergegen wendet sich diese kleine Comicfibel mit gewissem Recht. Denn traditionell waren Anarchisten von Gewalt- und Herrschaftsfreiheit fasziniert und versuchten insbesondere schreiende soziale Ungerechtigkeiten zu bekämpfen, die uns bis heute Kopfschmerzen bereiten. Auch sollten so wunderbare politische Kämpfernaturen wie Emma Goldman oder Erich Mühsam nicht der Vergessenheit anheim fallen. Doch erstaunlich ist, dass hier Albert Camus gewissermaßen als Ahnherr eines sympathischen Anarchismus Behandlung findet. Liebe Kinder, bitte lest auch dessen “Der Mensch in der Revolte / L’Homme révolté“!

Henning Kniesche
erschienen in: Luxemburger Wort/La Voix, 17.3.2010

Gelesen: Findus, Kleine Geschichte des Anarchismus (Comicbuch)

Nach der Jugendzeitung UTOPIA hat uns der “Verlag Graswurzelrevolution” nun eine jugendtaugliche Version anarchistischer Geschichte in Comicform geschenkt. Die von FINDUS flott illustrierten, sauber und wertig bedruckten Seiten erzählen auf der Basis einer netten kleinen Geschichte: in ein Gespräch zweier Jugendlicher an der Bushaltestelle mischen sich immer mehr Leute ein und geben ihren Senf dazu. Mittels kurzer, leicht konsumierbarer Texte zwischen den kommentierenden Zeichnungen, bildet sich in großen Zügen Entstehen und Gegenwart des Anarchismus ab. Damit das Ganze etwas mehr Substanz gewinnt, sind weiterführende Literaturangaben hinzugegeben.

Letztere dürften teilweise das Publikum in der Beschaffung vor Probleme stellen, da auch nicht mehr erhältliche Werke dabei sind, wie etwa das von Volin über die Machnowbewegung (drei Bände “Die unbekannte Revolution” – beim Unrast Verlag ist der 3. Band “Der Aufstand von Kronstadt” separat neu aufgelegt). Das eine oder andere vorgeschlagene Buch fällt auch nur mühsam unter den Begriff “Anarchismus” und wäre in diesem Zusammenhang verzichtbar gewesen. Im Ganzen ist die Literaturliste jedoch durchaus brauchbar.

Die knapp gehaltenen Texte sind geeignet, Anstöße zu weiterer Beschäftigung mit dem Thema zu geben, auch wenn für Jugendliche vielleicht ein wenig das Element “Abenteuer-Spannung” in ihnen fehlt. Nicht in jedem Fall wird die Interpretation von Personen, Geschehnissen und Geschichte Konsens bei allen AnarchistInnen sein. Die enthaltene Information ist eher sachlich gehalten und, der Kürze des Werkchens geschuldet, auch nicht überbordend vollständig. So würde mensch sich gerade über den Nachkriegsanarchismus ein paar Infos mehr wünschen. Zapatistas und Globalisierung sind zwar wichtige Themen, aber nicht unbedingt Kernbereich des aktuellen Anarchismus. Nun gut – sie sind auch nicht nebensächlich und in beiden Aktionsfeldern sind viele AnarchistInnen engagiert. Zwei oder gar vier Seiten weniger Werbung am Ende für den Verlag Graswurzelrevolution hätte zudem wieder Platz für weitere Informationen zum Thema freigegeben.

Die Findus-Zeichnungen sind grafisch ansprechend, schnörkellos, wenn auch manchmal nicht ganz treffsicher bzw. etwas zu klischeemäßig. Einige Charaktere sind hingegen großartig getroffen. Die Zeichnungen sind unterhaltend collagiert, teils auch karikierend witzig-selbstironisch. Sie dürften die lesefaulere Jugend munter durch das Büchlein lotsen.

Auf dem Titel springt uns im wahrsten Sinne des Wortes eine frech grinsende Jugendliche ins Auge. Die entsprintet raschen Laufs, mit wehendem Fuchsschwanzzopf, bekleidet mit Anarch@sweatshirt und Jeans … der bürgerlichen Gesellschaft, der Polente? Der schwarzrot flackernde Hintergrund läßt Gedanken an Feuer aufkommen. Die Message, die damit ausgedrückt werden soll, ist zwar nicht ganz klar, aber das Bild als solches ist rund und ein sehr hübscher Eyecatcher, der sicher verkaufsfördernd wirkt.

Mit 7,80 € ist der Preis für diese Buchbroschüre nicht exorbitant billig, aber auch nicht wirklich überteuert. Mensch erhält für sein Geld ein sorgfältig editiertes Büchlein, das Spaß macht und zum Verschenken einlädt.

RGL für LPA
erschienen in: Libertarian Press Agency, www.schwarzrotbuch.de/lpa/, 19.12.2009

Geschichte des Anarchismus in Bildern

Der unter dem Pseudonym »Findus« auftretende »Haus-Cartoonist« der gewaltfrei-anarchistischen Monatszeitung »Graswurzelrevolution«, hat einen Comic zu Geschichte, Theorie und Praxis des Anarchismus gezeichnet. Er präsentiert anarchistische Strömungen und Traditionen wie den kommunistischen, den individualistischen und den feministischen Anarchismus, sowie die wichtigsten Ereignisse, also etwa die Kronstadt-Rebellion und die Spanische Revolution 1936 bis 1939. Soziale Bewegungen, in denen anarchistische Ansätze eine Rolle gespielt haben, wie zum Beispiel der Zapatismus, und die libertär inspirierte Literatur, Kultur, und Pädagogik kommen auch nicht zu kurz. Dies alles geschieht in Text und Bild unterhaltsam und auf jeweils wenigen Seiten. Trotzdem ist dieser, wie der Verlag es nennt, »schwarz-rote Leitfaden« fundiert und amüsant zugleich. Literaturlisten zu den drei Kapiteln Definition, Strömungen und Geschichte des Anarchismus runden den Band ab. Er ist das ideale Geschenk für »EinsteigerInnen« ins Thema, »Fortgeschrittene« im Feld des Anarchismus werden inhaltlich nichts Neues erfahren, sondern dürfen sich mehr an der Gestaltung erfreuen

Bernd Hüttner
erschienen in: Neues Deutschland, 9.12.2009