Beitragpolen

Ökologie und Anarchismus in Polen

Ein Interview mit der Anarchistin und Öko-Aktivistin Ludwika Wykurz

 438 april 2019 A.S.

Graswurzelrevolution (GWR): Du bist eine Anarchistin, die sich seit Jahren für die Verteidigung von Natur und Klima einsetzt. Warum sind dir diese Probleme so wichtig? Ludwika Wykurz: Bevor ich mit Ökologie angefangen habe, hatte ich Interesse am fairen Handel und der Globalisierungskritik, also an sozialen Themen, entwickelt. Die Natur habe ich immer geliebt. Ich fühlte … Weiterlesen

Klimakiller stoppen!

RWE versucht, die Klimagerechtigkeitsbewegung einzuschüchtern. Unsere Antwort: Laut bleiben – We don‘t shut up!

 438 april 2019 Die Kampagne WeDontShutUp

Die Morgendämmerung setzt gerade ein, als eine kleine Gruppe von Aktivist*innen auf das Betriebsgelände des Braunkohlekraftwerks Weisweiler zwischen Köln und Aachen läuft. Sie bringen die Kohleförderbänder zum Stillstand, errichten ein bekletterbares Dreibein auf der Kohle-Förderanlage und ketten sich mit Lock-Ons auf der Anlage fest. Zeitgleich klettern an einer anderen Stelle auf dem Kraftwerksgelände Menschen in den Kohleverladekran, wodurch im gesamten Kraftwerk die Bänder gestoppt werden müssen. Die Kohleförderbänder sind die Lebensadern des Kraftwerks. Über sie wird von den Kohlebunkern die Kohle direkt zur Verbrennung ins Kraftwerk geleitet. Werden sie zum Stillstand gebracht, dauert es nicht lange bis das Kraftwerk heruntergefahren werden muss. Das Kraftwerk Weisweiler, auf der Liste der größten CO2-Schleudern Europas auf Platz fünf, stand an diesem Tag für mehrere Stunden nahezu komplett still. Erst nachdem es der Technischen Einheit der Polizei gelungen war, die aufwändigen Blockade-Konstruktionen zu räumen, konnte das Kraftwerk wieder anlaufen. Weiterlesen

Captured at stopp ramstein camp on 05 jul 2018 by fabian löffelmann

Gemeinwohlziel Klimakatastrophe?

Kölner Justizgezwitscher

 438 april 2019 Rüdiger Haude

Auch wenn die Zustimmung des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und anderer großer Umweltschutz-Verbände zu dem „Kompromiss“ der Kohlekommission eine herbe Enttäuschung darstellt – es sollte nicht vergessen werden, dass gerade der BUND in der Sinfonie der Aktionsformen der Klimagerechtigkeitsbewegung im letzten Jahr eine wichtige konstruktive Rolle gespielt hat. Weiterlesen

Beitragbrasilien

„Ich hab’s dir ja gesagt“

Die Favelas in Rio de Janeiro leiden unter der Faschisierung

 438 april 2019 Mareen Butter

Nachdem im Oktober 2018 eine Mehrheit der Brasilianer*innen für Jair Bolsonaro gestimmt hatte, wurde der bekennende Faschist (1) am 1. Januar 2019 als Staatspräsident des größten lateinamerikanischen Staates vereidigt. Unter dem Titel „Brasilien nähert sich dem Faschismus – Beobachtungen einer deutschen Studentin in Rio de Janeiro“ analysierte Mareen Butter am 19. Oktober 2018 auf ihrem Blog globustrotter.com die Stimmung des „Vorfaschismus“ nach der Wahl Bolsonaros. (2) Im folgenden Artikel beschreibt sie den Alltag in den nach der stacheligen Kletterpflanze Favela benannten Armenvierteln. (GWR-Red.) Weiterlesen

Das Schlaraffenland als anarchistische Utopie

 438 april 2019 Manuel D.

AnarchistInnen und auch alle anderen, die eine progressive Alternative zum Bestehenden fordern, muss es wie ein Hohn erscheinen, dass ausgerechnet die reaktionär-rechtsnationalistische AfD den Alternativbegriff in ihrem Namen trägt. So versucht diese Partei gezielt, sich und ihre Forderungen als erstrebenswerte Alternativen zum Status Quo darzustellen. Dabei probiert sie den seit jeher von links besetzten Alternativbegriff für ihre regressiven Forderungen umzudeuten. Es geht nicht mehr um ein Nach-vorne, sondern um ein Zurück-zu-Vergangenem. Eine wichtige Gegenstrategie (neben vielen anderen) sollte für uns darin bestehen, diesen regressiven Tendenzen positive anarchistische Forderungen bzw. Utopien, im Sinne von (Noch-)Nicht-Orten, die es zu realisieren gilt, entgegenzustellen. Weiterlesen