Zehn Jahre V6

Ein selbstorganisierter Freiraum nicht nur für Düsseldorfs Anarchosyndikalist:innen

| FAU Düsseldorf

„ ‚V6‘ – mehr als nur ein Motor“, 
so stand es im Dezember 2014 in der TERZ, Düsseldorfs antifaschistischer Stattzeitung für Politik und Kultur.

Nur einen Monat zuvor, im November 2014, hatten wir, die anarchosyndikalistische Freie Arbeiter:innen Union Düsseldorf (FAUD), unser Ladenlokal „V6“ auf der Volmerswertherstraße 6 eröffnet. Vorher waren wir darauf angewiesen uns in Kneipen (Café Modigliani, TIGGES, …) oder Läden von anderen (ZAPATA, Solaris,…) zu treffen.
Unsere neue Heimat nutzten wir nicht nur für uns selbst. Von Anfang an mit dabei waren „die autonomen Arbeitslosen“, Düsseldorfs einzige konfliktorientierte Hartz-IV-Beratung. Im Laufe der Jahre sollten noch eine Reihe anderer Gruppen kommen und gehen (ADH, Gegenstandpunkte, Marea Granate, Gruppe de Accion Syndikal, Ende Gelände, …). Wir können mit dem V6 seit fast zehn Jahren einen Raum zur Verfügung stellen, in dem sich Düsseldorfer Gruppen selbst organisieren können. Für uns selbst ist er besonders wichtig. Wir haben hier einen festen Platz für Veranstaltungen. Und den haben wir vom ersten Tag an genutzt.
Eine der ersten Veranstaltungen war unsere Selbstvorstellung: „Was ist eigentlich Anarcho-Syndikalismus?“. Gefolgt von Veranstaltungen zum Tarifeinheits- und Mindestlohngesetz. Haben wir für diese und viele andere Veranstaltungen noch Referent:innen aus den eignen Reihen finden können, so haben wir für Vorträge zu Themen wie dem Streik bei Amazon (Rheinberg) oder das Kirchliche Arbeitsrecht kompetente Referent:innen gewinnen können. Im Laufe der Jahre kamen unzählige Veranstaltungen hinzu. Dabei entwickelte sich das V6 weiter. So gab es neben den klassischen Formen syndikalistischer Bildung (Vortrag, Film, Seminar) auch noch Tanz- (Salsa) und Yogakurse. Immer wieder konnten wir auf die Erfordernisse der Zeit reagieren. So fand ca. ein Jahr lang ein Sprachencafé statt. Viele Geflüchtete lernten hier ihre ersten Wörter Deutsch. Weit über die Grenzen des eigenen Dorfes hinaus wurde das V6 zu einem wichtigen Zentrum für die FAU. So fanden dort aufeinander aufbauende Seminare und Workshops für die FAU statt. Man kann also sagen, dass wir ein „FAU Bildungswerk NRW“ sind.
Und dann kam die Pandemie. Wir stellten alle Veranstaltungen ein bzw. um. Die gewerkschaftliche Erstberatung, mit der wir im November 2014 angefangen hatten, fand zum Beispiel nur noch telefonisch statt. Trotz Pandemie veranstalteten wir 2019, 2021 und 2022 unser „Schwarzrotes Wochenende“. Neu hinzugekommen sind 2022 auch unsere „Schwarzroten Rad-Wander:innen“, mit Touren u.a. in Düsseldorf, auf den Spuren der historischen FAUD/AS.
Die Pandemie, die Preissteigerungen seit dem Ukraine-Krieg und der Verlust einiger Mitglieder (die zurück nach Spanien gegangen sind), stellen uns nun vor neue Herausforderungen. Aktuell haben wir ein Unterdeckung von 300 Euro im Monat und suchen daher dringend Menschen, die uns unterstützen. Auf unserer Homepage (1) veröffentlichen wir, wie viele Daueraufträge wir seit Beginn unserer Kampagne hinzugewonnen haben.

(1) Auch eine Übersicht über (fast) alle Veranstaltungen, die es im V6 gab, findet ihr auf: https://duesseldorf.fau.org/v6/

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