Souverän gegen Rechts

Protestaktion linker und anarchistischer Verlage gegen Jürgen Elsässer und Compact auf der Leipziger Buchmesse

 409 mai 2016 af

Halle 5 auf der Leipziger Buchmesse vom 17. bis 20. März 2016. Die dort im letzten hinteren Eck jedes Jahr platzierten linken und libertären Verlage staunten nicht schlecht, als sie zu Messebeginn sahen, wen ihnen die Messeleitung direkt vor die Nase gesetzt hatte: Im selben Gang E, nur wenige Meter weiter vorne befand sich ein Riesenaufbau bis direkt unter die Hallendecke von Jürgen Elsässers "Querfront"-Zeitschrift "Compact", Untertitel: "Magazin für Souveränität", das neue Wort der europäischen Rechten für Nationalismus. Weiterlesen

Die Avantgarde und die Revolutionierung des Alltags

Ein Interview mit Alexander Emanuely, Autor des Buches "Avantgarde I"

 408 april 2016 Interview: Peter Schadt

Anarchistische Bohémiens wie Jules Vallès, Stéphane Mallarmé, Félix Fénéon bereiteten im Paris des 19. Jahrhunderts mit ihrem Kampf gegen die bürgerliche Gesellschaft den Boden für Dada. Dieser entstand schließlich 1916 in Zürich, in Auflehnung und Wut gegen das blutrünstige Europa des Ersten Weltkriegs [vgl. GWR 406]. Die Revolte dieser ersten Generation von AvantgardistInnen, größtenteils Kriegsflüchtlinge, war zuerst gegen die eigene, korrumpierbare Sprache und gegen die Institution Kunst gerichtet. Doch nicht nur die DadaistInnen wollten nichts mehr mit einer gesellschaftlichen Ordnung zu tun haben, die Weltkriege provoziert. So kam es zu mehreren Revolutionen, von denen sich eine hat durchsetzen können, nämlich die Oktoberrevolution 1917 in Russland. Diese sollte der nächsten Avantgarde-Generation - den SurrealistInnen - ganz neue Möglichkeiten von Antikunst eröffnen, um revolutionäre und emanzipatorische Ziele zu verfolgen sowie Kunst und Lebenspraxis zusammenzuführen. Vor einigen Monaten erschien Alexander Emanuelys Buch "Avantgarde I" im Schmetterling-Verlag. Mit dem Autor sprach für die Graswurzelrevolution Peter Schadt. (GWR-Red.) Weiterlesen

Gegengeschichten oder Versöhnung?

Erinnerungskultur 80 Jahre nach Beginn der Spanischen Revolution 1936

 407 märz 2016 Wolfgang Haug

Alexandre Froidevaux: Gegengeschichten oder Versöhnung? Erinnerungskulturen und Geschichte der spanischen Arbeiterbewegung vom Bürgerkrieg bis zur "Transición" (1936-1982), Verlag Graswurzelrevolution, Heidelberg 2015, 600 Seiten, 28,90 Euro, ISBN 978-3-939045-25-0 Die Erinnerungskultur am Beispiel des Spanischen Bürgerkriegs und der Spanischen Revolution aus den verschiedenen politischen Blickwinkeln aufzuarbeiten und darzustellen, ist bereits ein hoher Anspruch. Ihre Auswirkung auf die spanische Transicón, den Übergang von der Franco-Diktatur zur parlamentarischen Monarchie, zu beschreiben, macht die gestellte Aufgabe umso größer. Weiterlesen

Ein Retroskop für die Zukunft

"Syfo - Forschung und Bewegung"

 407 märz 2016 Horst Blume

"Syfo - Forschung und Bewegung". Mitteilungen des Instituts für Syndikalismusforschung Nr. 5, Edition AV, Lich 2015, 10 Euro Erst seit einigen Jahren wird über die Aktivitäten der anarchosyndikalistischen Freien ArbeiterInnen Union (FAU) sogar im "Neuen Deutschland", der "jungen Welt" und dem "Freitag" berichtet. Dabei kann die syndikalistische Bewegung auf eine 130jährige Geschichte zurückblicken. Weiterlesen