30 Jahre Autonome Frauenhäuser

Ein Interview mit Andrea Drobe und Kathie von Asel

 315 januar 2007 Interview: Eva und Ilka

Am 24. November 2006 lud die Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF) zu einer Jubiläumsveranstaltung ins Bürgerhaus Stollwerk nach Köln ein. Anlass war das 30jährige Bestehen der Autonomen Frauenhäuser und damit gleichzeitig der Frauenhäuser in Deutschland. Neben einem abwechslungsreichen Programm, bei dem auch das Theaterstück Mutige Wege von "Frauen helfen Frauen Köln" aufgeführt wurde, ließen Gründerinnen aus Bielefeld (Ulrike Gieselmann), Berlin (Barbara Umbsen) und Köln (Maria Mies) die Anfangszeit Revue passieren und gingen gleichzeitig der Frage "Mehr als erwartet oder weniger als erhofft?" nach. Andrea Drobe ist Mitarbeiterin der Zentralen Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser. Die ZIF wurde 1981 als unabhängige Vernetzungs- und Informationsstelle gegründet, sie wird über Beiträge der Autonomen Frauenhäuser finanziert und ist zurzeit in Kassel angesiedelt. Kathie von Asel arbeitet im Frauenhaus Kassel. Das Autonome Frauenhaus Kassel wurde 1979 von Frauen und Kindern besetzt, nachdem die Frauenhausinitiative drei Jahre lang ergebnislos um ein Frauenhaus mit der Stadt Kassel verhandelt hatte. Mitte der neunziger Jahre sollte das Frauenhaus nach dem Willen der parteipolitischen VertreterInnen in die Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt überführt werden. Dieses Vorhaben scheiterte an einem breiten kommunalen und bundesweiten Widerstand. Weiterlesen

Die Rebellion hat ein Geschlecht und findet statt

Zu einer neuen Reihe des Verlags "Edition AV"

 312 oktober 2006 Anna Homburg

Der Mann ist das starke, die Frau das schwache Geschlecht – so heißt es seit uralten Zeiten. Gern haben die „Herren der Schöpfung“ die Geschichtsschreibung nach ihren Bedürfnissen genutzt; die Leistungen der Frau auf kulturellem, politischem und wirtschaftlichem Gebiet wurden ignoriert. Frauen, die Ungewöhnliches leisteten, bekamen die Macht der Männer und ihre Konkurrenzangst zu spüren. … Weiterlesen

Berliner nach Warschauer CSD weiterhin in Untersuchungshaft

Festnahme vor einem Monat / Kautionsantrag wurde endgültig abgelehnt

Seit nunmehr einem Monat sitzt der Berliner Rene K. in Untersuchungshaft in einem Warschauer Gefängnis. Rene K. war am 10. Juni bei der Parade für sexuelle Gleichberechtigung festgenommen worden, da er sich zusammen mit anderen TeilnehmerInnen am Endkundgebungsplatz gegen Provokationen von GegendemonstrantInnen der rechtsextremen Partei „Narodowe Odrodzenie Polski“ (NOP) verteidigte. Erst nach zehn wurde Tagen … Weiterlesen

Die Renaissance der Clan-Mütter

Im Kampf der kanadischen Irokesen um Land und Freiheit gewinnen die Traditionalisten an Gewicht

 311 sommer 2006 Thomas Wagner

Ginge es nach dem Indian Act, der gesetzlichen Grundlage für die Wahrnehmung gemeinsamer Interessen staatlicherseits als Indianer anerkannter Gruppen, dürften die Clan-Mütter der Irokesen (Haudenosaunee) vom Six-Nations-Reservat in Ontario eigentlich keine politische Rolle spielen. De facto haben sie jedoch die größte Autorität unter den AnhängerInnen der traditionalistischen Langhaus-Religion, des Konföderationsrats der Häuptlinge und der militanten "Kriegergesellschaft" (Warrior Society). Die Clan-Mütter gelten als Hüterinnen des Landes und setzen nach altem Brauch die Häuptlinge ein und ab. So musste es auch nicht überraschen, als im Februar dieses Jahres Hunderte von IndianerInnen einem Aufruf der Clan-Mütter und Konföderationshäuptlinge folgten, um bei der Stadt Caledonia ein Neubaugebiet zu besetzen, das sie als ihr Nationalterritorium betrachten. Weiterlesen