Bernd Drücke (Hg.)

Die Kriegslogik durchbrechen!

Graswurzelrevolutionäre Stimmen zum Gaza-Krieg

Erscheint Anfang September.

In diesem Sammelband kommen Menschen zu Wort, die sich für Aussöhnung und eine solidarische Gesellschaft jenseits von Nationalismus, Herrschaft und Gewalt einsetzen. Sie stellen sich sowohl gegen den Terror der islamistischen Hamas als auch gegen den der extrem rechten Netanjahu-Regierung.

Beschreibung

Bernd Drücke (Hg.)

Die Kriegslogik durchbrechen!
Graswurzelrevolutionäre Stimmen zum Gaza-Krieg

Mit einem Geleitwort von Moshe Zuckermann

Erscheint Anfang September.

128 S. | 24 farbige Abb. | ca. 13,90 Euro | ISBN 978-3-939045-59-5

Dieser Sammelband soll dazu beitragen, dass politische Diskussionen in einem Klima geführt werden können, das nicht von Einschüchterung geprägt ist. Zu Wort kommen Menschen, die sich für Aussöhnung und eine solidarische Gesellschaft jenseits von Nationalismus, Herrschaft und Gewalt einsetzen. Die Aktivist*innen u.a. von New Profile, Combatants for Peace und Palestinians and Jews for Peace weigern sich, Feinde zu sein. Sie solidarisieren sich mit den Geiseln, den Angehörigen der Opfer von Gewalt in Israel und Palästina, den Geflüchteten und Menschen, die sich dem Mord auf Kommando verweigern. Sie stellen sich sowohl gegen den Terror der islamistischen Hamas als auch gegen den der extrem rechten Netanjahu-Regierung.

Das Buch dokumentiert Beiträge, die vom 7. Oktober 2023 bis zum (mittlerweile gebrochenen) Waffenstillstand am 19. Januar 2025 in der Monatszeitschrift Graswurzelrevolution (GWR) erschienen sind, sowie ein aktuelles Geleitwort von Moshe Zuckermann und einen Beitrag aus der GWR 500 vom Sommer 2025 als Nachtrag.

Aus dem Geleitwort von Moshe Zuckermann
„Es ist eine Errungenschaft dieses Bandes, dass er Autor*innen versammeln konnte, die sich ganz dezidiert weigern, vor dem Konsens auf beiden Seiten zu kapitulieren, namentlich sich nicht durch die Monstrosität des bereits Geschehenen im Hinblick auf die Zukunft einschüchtern zu lassen.“

 

 

Aus dem Vorwort des Herausgebers

Eine ähnliche Botschaft gegen den Hass verbreitet die nach dem 7. Oktober 2023 entstandene Initiative „Palestinians and Jews for Peace“ aus Köln. Ihre erste Demo am 19. November 2023 mit mehr als 2.000 Menschen in Köln stand unter dem Motto „Sharing Sorrow. Bringing Hope – Leid teilen. Hoffnung bringen“. Die Demo-Organisatorinnen Kristina Bublevskaya und Zeynep Karaosman haben selbst jüdische beziehungsweise palästinensische Wurzeln. Sie fordern, dass „diese extrem brutalisierte Gewalt, dieses furchtbare Schwarz-Weiß-Denken“ endlich aufhören müsse. „Es wird nicht gesehen und gehört, dass wir beide leiden können, dass wir beide Schmerz empfinden, traurig sind und Wut empfinden. Gleichzeitig können wir aber nicht wirklich trauern, weil das nicht erlaubt wird, weil wir uns immer rechtfertigen müssen“, so Bublevskaya. Ziel sei es, den Diskurs in Deutschland zu verändern. Karaosman: „Wir sind nicht neutral. Wir haben eine Position. Wir sind auf der Seite der betroffenen Zivilistinnen und Zivilisten.“

Dieses Buch ist kein weiteres Geschichtsbuch zum Israel-Palästina-Konflikt, sondern eine Fundgrube mit Texten, die Empathie wecken und Mut für eine solidarische Gesellschaft machen sollen. Vielleicht können sie dazu beitragen, dass bei dem einen oder der anderen das Denken die Richtung wechseln kann.

Inhalt

Moshe Zuckermann: Geleitwort
Bernd Drücke: Vorwort des Herausgebers
Bernd Drücke: Nicht nur über Israel reden. Ein Interview mit Meron Mendel
Netta Ahituv, Nadin Abou Laban: „Diese Partnerschaft ist unsere Hoffnung“ – Jüdisch-arabische Solidaritätsinitiativen
Die Barbarei beenden! Erklärung der anarchosyndikalistischen CNT-AIT Paris zu Israel/Palästina
Robert Krieg: Wenn der Terror die Oberhand gewinnt
Jens Kastner: Beschämende Signale
Swetlana Nowoshenova: „Wir müssen keine Feinde sein“
Swetlana Nowoshenova: „Es hat sich für mich noch nie so beängstigend angefühlt, jüdisch zu sein“
Rana Salman: Auf Feindschaft eingeschworen – jetzt
Partner*innen für den Frieden: Die israelisch-palästinensische Graswurzelbewegung „Combatants for Peace“
Connection e.V.: Solidarität mit Tal Mitnick!
Zey Karaosman (Palestinians and Jews for Peace): Wir glauben an unser Zusammenleben
Grauer Block Basel: Der Nahost-Konflikt und die Linke hier
Bernd Drücke / Nika Hackenreiter: „Es ist wichtig, die Kriegslogik zu durchbrechen“ – Ein Gespräch mit Swetlana Nowoshenova von den Palestinians and Jews for Peace
Combatants for Peace: Von der Vision eines gerechten Friedens
Oren Ziv: Israelische Kriegsdienstverweigerin Sofia Orr im Gefängnis
Roya Soraya: „Palestinians and Jews for Peace“-Graphic Novel
Swetlana Nowoshenova: „Wir kämpfen für kollektive Befreiung, gemeinsame Solidarität und universelle Menschenrechte“
Elmar Wigand: Fabrizierter Konsens: Krieg der Narrative
Swetlana Nowoshenova: Für uns war der 7. Oktober eine Zäsur
Or (New Profile): Solidarität mit Israels Graswurzelbewegung!
Kurve Wustrow: Gewaltfreiheit verbreiten! Petition für New Profile, Zochrot und eine gerechte Lösung
Swetlana Nowoshenova: Jüdischer Selbsthass?
Thomas Billstein: Krieg im Nahen Osten. Für ein konsequentes Zwischen-den-Stühlen-Sitzen
Statt eines Nachworts: Nadine (Palestinians and Jews for Peace): Macht, Medien, Mittäterschaft. Gaza ist ein Massengrab. Und Deutschland schaut weg.