Jochen Stays mitreißender Optimismus und Mensch, Vater, Anti-Atom-Aktivist, Autor, Anarchist. Zwei Nachrufe

Persönliche Erinnerungen an Jochens Redaktionszeit zwischen Mutlangen und Wendland-Redaktion 1990–1993

 467 märz 2022 Lou Marin

Die Aktiven des Zeitungs- und Buchverlags Graswurzelrevolution trauern um Jochen Stay, der am 15. Januar 2022 im Alter von 56 Jahren plötzlich verstorben ist.Von 1989 bis 2008 als regelmäßiger Autor und von 1990 bis 1995 als Koordinationsredakteur hat er die Entwicklung der Graswurzelrevolution (GWR) als Monatszeitung für eine gewaltfreie und herrschaftslose Gesellschaft mitgeprägt. Seine Erfahrungen aus der Graswurzelbewegung kamen ihm auch bei der Entwicklung der Kampagne „.ausgestrahlt“ zugute, für die er sich bis zuletzt stark gemacht hat. Jochen, Du fehlst uns.Mit zwei Nachrufen in dieser Ausgabe wollen wir an unsere gemeinsame Zeit erinnern. (Red.) Weiterlesen

“Auf der Seite der Revolte”

Bernd Drücke im Gespräch mit Jochen Schmück, der im Juni 2013 mit dem Erich-Mühsam-Preis geehrt wurde

 381 september 2013

Jochen Schmück, geboren 1953 in Frankfurt an der Oder, lebt in Potsdam. Der Verleger und Herausgeber von Veröffentlichungen des Libertad Verlages ist Mitbegründer des Forschungs- und Dokumentationsprojektes DadA - Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus ((1)) und des Lexikons der Anarchie im Internet. Am 19. Juni 2013 führte GWR-Redakteur Bernd Drücke im Studio des Medienforums Münster das folgende Gespräch mit dem telefonisch aus Potsdam zugeschalteten Initiator des neuen DadAWeb ((2)). Wir veröffentlichen es als gekürzten Vorabdruck aus dem voraussichtlich im Oktober 2013 zur Frankfurter Buchmesse erscheinenden und von Bernd Drücke im Karin Kramer Verlag herausgegebenen Interviewbandes "Anarchismus Hoch 2. Soziale Bewegung, Utopie, Realität, Zukunft" (ca. 260 Seiten, ca. 19.80 Euro, ISBN 9783879563753). Weiterlesen

Der “Friedens-Fürst” ist tot

Ein Nachruf auf den antimilitaristischen Aktivisten Jochen Fürst (1965 - 2015)

 397 märz 2015 Felix Oekentorp, Landessprecher der DFG-VK.NRW

Wer im Internet nach Jochen Fürst sucht, wird nichts finden. Der Genosse, der aufgrund seiner antifaschistischen Tätigkeiten penibel darauf achtete, dass die Anti-Antifa nicht allzu viel über ihn erfahren konnte, stand der Graswurzelrevolution-Redaktion sehr nahe. Nach Lektüre der GWR, zuletzt im Dezember 2014, rief er oft in der GWR-Redaktion an, um über die neue Ausgabe, über Politisches, Privates, die neueste Connection-e.V.-Kampagne, antimilitaristische und anarchistische Perspektiven zu reden. Dass Jochen nie offiziell Mitglied des GWR-HerausgeberInnenkreises wurde, lag daran, dass er an den Wochenenden, an denen die bundesweiten GWR-HerausgeberInnentreffen stattfanden, arbeiten musste. Sein Tod macht uns traurig. Wir trauern um einen lieben Freund und Genossen. (GWR-Red.) Weiterlesen

Warten auf bessere Zeiten

In der Angstblase

 448 april 2020 Maria Braig

Wir wollen in dieser und den nächsten Ausgaben die sozio-ökonomischen Folgen der Covid-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf unser (Zusammen-)Leben zeigen. Den Auftakt machen wir in dieser Ausgabe mit dem Beitrag von Maria Braig, die ihr Erleben in der gegenwärtigen Situation beschreibt. Auf den nächsten Seiten (S. 4 f.) findet ihr die Schilderungen eines Mitarbeiters in einem polnischen Krankenhaus. (GWR-Red.)   Weiterlesen

Ausgrenzungs-Prozesse

Ein abschreckendes Lehrstück über die (Un-)Tiefen politischer Auseinandersetzungen

 221 september 1997 Andreas Speck

Bisher haben wir unseren LeserInnen die Auseinandersetzungen innerhalb von Teilen der Anti-AKW-Bewegung nach dem Castor-Transport im März erspart. Das Niveau der Diskussion war und ist nicht gerade hoch, die Vorwürfe insbesondere gegen "X-tausendmal quer", aber auch gegen Gewaltfreie im Allgemeinen sind teilweise so absurd, daß es sich kaum lohnte, darauf einzugehen. Doch die Vorwürfe werden - trotz zahlreicher Entgegnungen nicht nur von unserer Seite - munter weiter verbreitet, und so wollen wir dem endlich etwas entgegensetzen. (Red.) Weiterlesen

Here to stay

Washington richtet sich auf eine dauerhafte Militärpräsenz im Irak und der Region ein

 280 juni 2003 Jürgen Wagner

Die immensen Ölvorkommen der Länder des Persischen Golfes sind der Grund, dass deren Kontrolle seit Jahrzehnten eines der zentralen strategischen Ziele der US-Außenpolitik darstellt. Seit Ende des zweiten Weltkriegs verfolgte Washington hierzu die sogenannte Zwei-Säulen-Politik: Über die Marionettenregime in Saudi-Arabien und im Iran, wurde auf eine indirekte Kontrolle der Region gesetzt, während man die direkte Militärpräsenz den Briten überließ. Weiterlesen