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Castor 2003

Überrascht von der Vielfalt und Stärke des Widerstands

Das Märchen von Hase und Igel wollten die Menschen von WiderSetzen im Wendland neu beleben (1). Das ist gründlich gelungen: ob in Langendorf, Grippel oder Gusborn, überall konnten die Menschen, als der Castor kam, sagen "Wir sind schon hier!"

Über 1200 Menschen haben im Rahmen der Aktion WiderSetzen an drei Orten für insgesamt 16 1/2 Stunden die Castor-Transportstrecke blockiert. In einer Pressemitteilung am 12.11.03 zieht WiderSetzen Bilanz:

“An allen Aktionsorten hat WiderSetzen gezeigt, dass Widerstand und Lebensfreude zusammen gehören”, so Anny Förster, Pressesprecherin von WiderSetzen in Grippel. Wieder einmal sei deutlich geworden, dass Castortransporte nach Gorleben nur gegen den erklärten Widerstand der Bevölkerung und unter massivem Polizeiaufgebot und der Missachtung von Grundrechten durchgesetzt werden könnten. Kritik übte Förster am Verhalten der Polizei: unter dem Druck, den Castor so schnell wie möglich durchzubringen, habe die Polizei unverhältnismäßig heftig geräumt.

“Die Ingewahrsamnahme im Sammelkessel ist nur eine von vielen hässlichen Seiten des Polizeieinsatzes”, so Förster.

Bis zur Räumung habe WiderSetzen voller Lebensfreude gegen den Strahlenmüll protestiert. “Wie der Igel waren wir lange vor dem Castor auf der Strecke”, sagte Förster. Die Sitzblockaden von WiderSetzen bildeten den Abschluss von aktions- und protestreichen Tagen. “Wir sind selbst überrascht von der Vielfalt und neuen Stärke des Widerstands”, so Jens Magerl, WiderSetzen-Pressesprecher in Langendorf. An allen Orten habe es ein positives Resümee der Aktionen gegeben, die zusammen mit der lokalen Bevölkerung durchgeführt wurden. Jens Magerl, Widersetzen-Sprecher in Langendorf, erinnerte daran, dass das Ausmaß des Protests sich nicht in den Minuten messen lasse, die der Castor aufgehalten wurde. “Viel wichtiger ist, dass es uns gelungen ist, gegen die Bilder des Todes und der Zerstörung Bilder der Kraft und der Lebensfreude zu setzen.”