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Die Besiegten und Vergessenen des Algerienkrieges

Messali Hadj (1898-1974) und die "Messalisten" (Teil 1)

| Brother John

Vor 50 Jahren begann der nationale Befreiungskrieg Algeriens gegen die französische Kolonialmacht (November 1954 - September 1962). Nach langen Jahren der selektiven Aufarbeitung wird seit den neunziger Jahren in Frankreich die damalige Praxis der Folter und der Repression durch die Kolonialtruppen auch in der bürgerlichen Presse offen kritisiert. Nur wenig thematisiert und analysiert wird innerhalb der Linken jedoch der Bruderkrieg, der sich hinter der Front auf algerischer Seite abspielte und, wenn auch unter antikolonialen Vorzeichen, in vieler Hinsicht dem Krieg hinter den Linien in Spanien 1936-39 gleicht, allerdings mit noch höherem Blutzoll. Dabei war der Algerienkrieg in der BRD auch der Auftakt zur internationalistischen Solidaritätsbewegung. (Red. Marseille)

Der am 1. November 1954 von der Front de Libération Nationale (FLN, Nationale Befreiungsfront) begonnene algerische Befreiungskrieg gegen den französischen Kolonialismus war ein acht Jahre dauernder, von beiden Seiten grausam geführter Krieg, der rund 300.000 Menschenleben kostete, wovon vier Fünftel auf das Konto der Kolonialmacht gehen. (1) Historische Sieger dieses Krieges waren, unter anderem, General de Gaulle und die von ihm 1958 installierte V. Republik mit starker Präsidialmacht. Die V. Republik wurde zunächst – und etwas vorschnell – von französischen Linken um Jean-Paul Sartre als Faschismus denunziert; heute ist sie Verfassungsvorbild für autoritäre bürgerliche „Demokraten“ wie Putin oder Berlusconi. Sie überlebte einen Putsch der in Algerien stationierten Militärs (21.4.1961) sowie den Kampf der rebellierenden rechtsextremen Untergrundarmee Frankreichs in Algerien (OAS, Organisation armée secrète) unbeschadet. Zu diesem „Sieg“ Frankreichs in der kolonialen Niederlage gehörte weiter die faktische militärische Niederringung der algerischen „inneren Armee“, also der Guerilla. Denn nur dadurch konnte nach der Unabhängigkeit 1962 die in Tunesien stationierte „äußere Armee“ unter Boumédiène als angeblich „siegreiche Armee“ in Algerien einmarschieren. Boumédiène blieb bis 1965 lediglich Verteidigungsminister unter der ersten, zivilen Regierung Ben Bella, bevor er sich schließlich ganz an die Macht putschte und das Modell Algerien schnell zur Militärdiktatur degenerierte. Zu diesem französischen „Sieg“ de Gaulles zählt auch eine dreißigjährige Amnesie über eigene Folterpraktiken, die erst in den neunziger Jahren aufgebrochen, aber längst noch nicht überwunden wurde. (2)

Lange verschwiegen wurde das Pariser Massaker an unbewaffneten algerischen DemonstrantInnen vom 17. Oktober 1961, als vom Ex-Vichy-Judendeporteur und damaligen Pariser Polizeichef Maurice Papon rund 200 ermordete DemonstrantInnen in die Seine geworfen wurden. (3) Das Verschleppen der Aufklärung eigener Verbrechen ist ein veritables Vorrecht der Sieger.

Historischer Sieger war aber vor allem die nationale Befreiungsfront FLN. Schließlich wurde Algerien durch den Krieg unabhängiger Nationalstaat. Die FLN blieb durch viele Wendungen hindurch und in Form ihrer Nachfahren als Militärdiktatur bis heute an der Macht. Die FLN war aber auch der Modellfall für die entstehende Solidaritätsbewegung u.a. in der BRD. Aus heutiger historischer Kenntnis muss mann/frau sich die Frage stellen, warum. Die FLN war nicht nur verantwortlich für rund 30.000 als VerräterInnen hingerichtete algerische ZivilistInnen, (4) und sie kämpfte nicht nur gegen den französischen Kolonialismus. Sie unterdrückte bis Ende 1958 die bei Aufstandsbeginn viel stärkere Bewegung um Messali Hadj, die so genannten „Messalisten“ (hier wird nur die männliche Bezeichnung verwendet, weil Frauen als Aktivistinnen dieser Bewegung kaum oder nur in wenigen Ausnahmefällen nachweisbar sind, d.A.), die am 1.11.1954 rund 20.000 Mitglieder hatten, im Gegensatz zu den nur 800 (5) Untergrundaktivisten der FLN. Die FLN übernahm französische Folterpraktiken und kämpfte seit dem paradigmatischen Mord an ihrem langjährigen führenden Guerillachef Abbane Ramdane im Dezember 1957 auch innere Fraktionskämpfe blutig aus. (6)

So betrifft das beispielhafte Erinnern an die „Besiegten“, die Messalisten, nur eine, allerdings bedeutsame Strömung dieses Krieges.

Wer war Messali Hadj?

Messali Hadj (1898-1974) war die prägende Figur der algerischen Unabhängigkeitsbewegung bis zur „Liquidierung“ (Sartre-Schüler Françis Jeanson, siehe nebenstehendes Dokument von Yves Dechezelles) der Messalisten durch die FLN 1958. Im offiziellen Algerien galt er 26 Jahre lang als Unperson – angesichts seiner historischen Bedeutung ein nahezu unglaublicher Akt der Geschichtsfälschung -, bis sich seit dem Jugendaufstand von 1988 langsam eine pluralistische, regierungsunabhängige Geschichtsschreibung durchsetzte. (7) Messali Hadj stammt aus dem nordwestalgerischen Tlemcen. Seine politische Sozialisation bestand aus einer originären Mischung aus islamischen Traditionsbeständen (der „Derkaouas-Bruderschaft“, nach Biograph Benjamin Stora eine Art „simpler Islam“ in egalitärem und gemeinschaftlich ausgerichtetem Milieu), Bezügen auf die französische Arbeiterbewegung und den türkischen Kemalismus. Wenn Messali Hadj auf öffentlichen Kundgebungen in Algerien sprach, für die er berühmt war und die von großen Menschenmengen besucht wurden, und dabei islamische Muster für den Widerstand gegen den Kolonialismus verwendete, so lief er dabei doch nie Gefahr, einer rein religiösen Abgrenzung oder eines islamistisch begründeten Krieges gegen die „Ungläubigen“ zu verfallen, weil er bei der Kolonialmacht Frankreich zwischen Herrschenden und ausgebeuteten Arbeitermassen unterschied und immer wieder das Bündnis mit letzteren für seine antikolonialen Bestrebungen suchte.

Im Umfeld der französischen KP gründete er, selbst im französischen Exil arbeitend, 1926 die laizistische, nicht-parteiförmige, eher gewerkschaftliche Sammlungsorganisation „Étoile-Nord-Africaine“ (ENA, Nordafrikanischer Stern), welche die antikolonialen Bestrebungen von Marokko, Algerien, Tunesien zusammenfasste und zunächst nordafrikanische MigrationsarbeiterInnen in Frankreich organisierte, bevor sie sich auch nach Algerien ausbreitete. Legendär war Messalis Auftritt beim Kongress der „Liga gegen Imperialismus und Krieg“ im Februar 1927 in Brüssel (wo auch die gewaltlosen Anarchisten Bart de Ligt und Arthur Müller-Lehning sprachen), als er in seiner Rede erstmals die Forderung nach der Unabhängigkeit Algeriens artikulierte.

Noch 1927 löste sich der ENA aus der kommunistischen Abhängigkeit und fuhr fortan einen unabhängigen antikolonialen Kurs, der oftmals zu Zusammenstößen mit der stalinistischen KPF oder deren Ableger „Parti Communiste de l’Algérie“ (PCA, Kommunistische Partei Algeriens) führte. So auch nach dem Zustandekommen der französischen Volksfront (1936-38), die Messali Hadj zunächst hoffnungsvoll unterstützt hatte, bevor das von der KP unterstützte Gesetz Blum-Violette nur 20.000 Besitzbürgern in Algerien Wahl- und Bürgerrechte verleihen wollte, was Messali empört ablehnte. Messali Hadj war mit der französischen Aktivistin Emilie Busquant verheiratet und forderte für AlgerierInnen das freie und gleiche Wahlrecht für Männer und Frauen. Aufgrund ihrer Opposition zur Kolonialpolitik der Volksfront wurden die Messalisten von der Volksfront und der KPF als Faschisten denunziert und 1937 verboten. Dagegen protestierte in Algerien der damals mit den Messalisten zusammenarbeitende Schriftsteller Albert Camus, der deshalb aus der PCA ausgeschlossen wurde und den Messalisten sein Leben lang verbunden blieb. Messali Hadj gründete noch im gleichen Jahr die „Parti du Peuple Algérien“ (PPA, Partei des algerischen Volkes); des weiteren ein Jahr nach den fehlgeschlagenen Mai-Aufständen 1945 in Algerien die Partei „Mouvement pour le Triomphe des libertés démocratiques“ (MTLD, Bewegung für den Triumph demokratischer Freiheiten); nach deren Spaltung kurz vor Beginn des Algerienkrieges 1954 das „Mouvement national Algérien“ (MNA, Bewegung Nationales Algerien); sowie am 14.2.1956 in französischen und algerischen Städten die Gewerkschaft „Union Syndicale des Travailleurs Algériens“ (USTA, Gewerkschaftsunion der Arbeiter Algeriens). Die USTA setzte sich für Gewerkschaftsfreiheit sowie absolute Parteiunabhängigkeit der Gewerkschaften ein und kann daher als tendenziell anarchosyndikalistisch eingestuft werden. Ihre wichtigsten Aktivisten wurden im September 1957 von der FLN ermordet, wogegen Albert Camus in fast allen libertären Zeitungen Frankreichs öffentlich protestierte. Das sind die organisatorischen Stationen des algerischen Messalismus.

Die Stärken von Messali Hadj liegen in seiner konsequenten, für einen arabischen Antiimperialisten nicht selbstverständlichen Verdammung des Antisemitismus, beispielhaft etwa anlässlich blutiger Angriffe der arabischen Bevölkerung auf jüdische AlgerierInnen am 5.8.1934, die Messali als „vorbereitete Provokation durch den Kolonialismus und seine Diener“ verurteilte, und er sprach sich gegen „Schuldzuweisungen an Juden“ aus. (8) Entschieden verweigerte Messali Hadj auch die Zusammenarbeit sowohl mit deutschen sowie Vichy-Faschisten während der Besatzung Frankreichs durch die Nazis 1940-44, was ihm ein Vichy-Urteil für eine 16-jährige Gefängnisstrafe eintrug, die jedoch später vorteilhaft für ihn war und dazu führte, dass er bei Verurteilungen für seine antikoloniale Agitation in Algerien und Frankreich „nur“ Hausarrest in französischen Dörfern erhielt und Delegierte seiner Bewegung Besuchsrecht bekamen.

Messali Hadj forderte das freie und gleiche Wahlrecht für alle AlgerierInnen, aber er war kein Befürworter des parlamentarischen Weges zur Unabhängigkeit; im Gegenteil, er verurteilte 1954 innerhalb der MTLD die pro-parlamentarische Fraktion (die so genannten „Zentralisten“), die dann mit der FLN kollaborieren wollte, als reformistische und prinzipienlose „Bürokraten“. Messali Hadj war kein Gewaltfreier, manche seiner Reden waren äußerst blutrünstig: „Es muss Blut fließen, damit Algerien frei wird.“ (9) Typisch für ihn waren Aufforderungen an in französischen oder spanischen Diensten stehende afrikanische Soldaten, die Gewehre gegen die eigenen Unterdrücker zu wenden und auch zu benutzen, so etwa in einem seiner Aufrufe zur Unterstützung der spanischen Revolution von 1936, der jedoch wirkungslos verpuffte und eher moralische Solidarität zum Ausdruck kommen ließ. Trotzdem war Messali Hadj später im Vergleich zur FLN nicht für den bewaffneten Kampf um jeden Preis. Bereits während der – zum Teil auch von der PPA bewaffnet durchgeführten – Aufstände vom Mai 1945 verurteilte er das alleinige Setzen auf den bewaffneten Untergrund als Abenteurertum und befürwortete bewaffnete Aktionen nur, wenn sie von einer entwickelten Massenbewegung auf breiter Basis begleitet wurden. Auf diese Unterordnung des bewaffneten Kampfes unter bewegungspolitische Erwägungen lässt sich sein Zögern bei der Vorbereitung und das Verschieben des Zeitpunkts des bewaffneten Aufstands von 1954 zurückführen. Das bezeugt auch der französische Anarchist Daniel Guérin, der mit Messali Hadj befreundet war und ihn immer wieder im französischen Hausarrest besuchte. Noch am 22.10.1954, acht Tage vor den ersten Schüssen und gewaltsamen Anschlägen der FLN, erschien in der messalistischen Zeitung „L’Algerie libre“ ein Artikel, der die möglichen „moralischen und pazifistischen Mittel (untersuchte, d.A.), um zum gewünschten Ziel zu kommen.“ (10) Dass von Seiten der FLN so früh losgeschlagen wurde, hat mit der Politik des ägyptischen Präsidenten Nasser zu tun, der die FLN mit Waffen ausstattete: „Nasser wollte den gesamten Maghreb kontrollieren und war deshalb schlecht auf Messali zu sprechen. Er brauchte in Algerien gefügige Verbündete, was Messali aufgrund von dessen Unbeugsamkeit nicht sein konnte.“ (11)

Von AnarchistInnen unterstützt, von der sartreanischen Linken bekämpft

Wie zu Daniel Guérin suchte Messali Hadj im Zuge seiner ideologischen Abwendung von der KPF Kontakte zu den libertären Strömungen der französischen Arbeiterbewegung, an deren Fähigkeit zur Solidarität er immer noch glaubte. Vor allem die von Pierre Monatte geleitete, revolutionär-syndikalistische Zeitung „La Révolution prolétarienne“ veröffentlichte seine Stellungnahmen und publizierte Aufrufe zu seiner Befreiung. (12) Dort erschien auch der Artikel seines Rechtsanwalts und Kampfgefährten Yves Dechezelles, der hier als beispielhaft für den Umgang der sartreanischen Linken Frankreichs mit dem Messalismus übersetzt wurde.

Sartre und seine Genossen, wozu auch der hier von Dezechelles kritisierte Françis Jeanson gehört, waren im Zuge des Algerienkrieges hauptverantwortlich dafür, dass die französische Linke – und damit auch die entstehende Solidaritätsbewegung in der BRD – ein Bild von der algerischen Aufstandsbewegung präsentiert bekam, das paradigmatisch werden sollte: das Bild einer einheitlichen, aus einem gleichsam natürlichen Zersetzungsprozess alter oder überlebter Organisationen hervorgehenden nationalen Befreiungsorganisation, der mann/frau in der Solidarität sich dann kritiklos unterzuordnen hatte. Dieser Mythos einer Einheitsorganisation war von Beginn an, und gerade im Falle Algeriens, falsch. Er geht stark auf die sartreanische Rezeption des Algerienkrieges innerhalb der französischen Linken zurück, die den Messalismus – ebenso wie auch spätere interne Fraktionen der FLN – systematisch entweder als prokolonialistisch denunzierten oder ganz verschwiegen. Damit einher geht eine ganze Palette böswilliger Unterstellungen und Methoden, die in dem für die französische Linke geschriebenen Buch von Jeanson, „L’Algérie hors-la-loi“ (Das gesetzlose Algerien), das Dechezelles kritisiert, deutlich zum Ausdruck kommt. Françis Jeanson hatte den Verriss von Albert Camus‘ Abhandlung „Der Mensch in der Revolte“ in Sartres Zeitung „Les Temps Modernes“, die zum Bruch zwischen Camus und Sartre führte, geschrieben. In seinem im Dezember 1955 veröffentlichten Algerien-Buch kommen stalinistische Muster der Ausgrenzung zum Ausdruck, die von der FLN und der sartreanischen Linken Frankreichs auf alle Strömungen angewandt wurden, die – vor allem in den ersten Jahren des Unabhängigkeitskrieges – die Messalisten unterstützten. Bis zu deren Niederlage im internen Bruderkrieg Ende 1958 waren dies so unterschiedliche Gruppierungen und Personen wie André Breton, Benjamin Perêt, Clara Malraux, Albert Camus, Daniel Guérin, die libertäre LehrerInnen-Zeitung „Ecole émancipée“ (Emanzipierte Schule), die „Révolution prolétarienne“. Unter den Algerienfranzosen/französinnen und besonders den SpanierInnen in Algerien gab es zu Beginn der fünfziger Jahre sechs bis acht libertäre Gruppen, die 1950 das „Mouvement Libertaire Nord-Africain“ (MLNA, libertäre Bewegung Nordafrikas) gegründet hatten und die geschwisterliche Kontakte zur französischen CNT, zur Fédération Anarchiste (FA) sowie zur anarcho-kommunistischen FCL (Fédération des Communistes Libertaires) pflegten. Sie unterstützten zu Kriegsbeginn fast alle die Messalisten. Erst später gingen einzelne GenossInnen oder selten auch ganze Strömungen zur Unterstützung der FLN über.

Unter den TrotzkistInnen unterstützten die tendenziell weniger autoritären Fraktionen, etwa die AnhängerInnen von Pierre Lambert oder Alexandre Hébert, die Messalisten, während die autoritäre Fraktion um die trotzkistische – und früh mit Spitzeln durchsetzte – „Vierte Internationale“ um Michel Raptis (genannt „Pablo“ oder die „Pablisten“) schnell die FLN unterstützten und deshalb wiederum von Sartre und seinem Anhang bei späteren Prozessen öffentlich verteidigt wurden. (13)

(1) Vgl. zu den früher noch höher angesetzten Zahlenschätzungen neueste Untersuchungen, z.B. Guy Pervillé: La guerre d'Algérie: combien de morts?, in: Mohammed Harbi/Benjamin Stora (Hg.): La Guerre d'Algérie, Paris 2004, S. 477-493, besonders 491.

(2) Vgl. Wiederkehr der Folter. Das Beispiel Frankreichs im Algerienkrieg, in: GWR 265, Januar 2002, S. 1, 14.

(3) Vgl. Das Pariser Massaker vom 17. Oktober 1961: Als Massaker gilt, was der Westen als solches bezeichnet, in: GWR 238, April 1999, S. 8.

(4) Zahl nach Pervillé, siehe Anm. 1, S. 491.

(5) Zahlen nach Werner Ruf: Die algerische Tragödie. Vom Zerbrechen des Staates einer zerrissenen Gesellschaft, München 1997, S. 57f., sowie Benjamin Stora: Messali Hadj, Hachette, Paris 2004, S. 230.

(6) Zum Mord an Abbane Ramdane vgl. Catherine Simon: L'assassinat d'Abbane Ramdane, "premier crime de l'Etat-FLN", in: Sonderbeilage zum Algerienkrieg, Le Monde, 28.4.2004.

(7) Vgl. Vorwort von Benjamin Stora zur Neuausgabe seiner 1986 in Frankreich erstveröffentlichten Biographie von Messali Hadj: Messali Hadj, le retour d'une figure, in: Benjamin Stora: Messali Hadj, Hachette, Paris 2004, S. I-XVII.

(8) Alle Angaben zu den Stationen des Messalismus vgl. Benjamin Stora: Messali Hadj, Paris 2004, zu seinen Stellungnahmen gegen Antisemitismus besonders S. 113f.

(9) Ebenda, S. 211.

(10) Daniel Guérin, zit. nach Stora, a.a.O., S. 223, Anm. 33.

(11) Benjamin Stora, a.a.O., S. 225.

(12) Vgl. zur Unterstützung des Messalismus von Seiten einiger libertärer Strömungen in Frankreich die neuere Untersuchung von Sylvain Boulouque: Les anarchistes français face aux guerres coloniales (1945-62), Atelier de Création Libertaire, Lyon 2003.

(13) Vgl. Boulouque, S. 46-52, vgl. zu den Trotzkisten: Sylvain Pattieu: Les Camarades des Frères. Trotzkistes et libertaires dans la guerre d'Algérie, Editions Syllepse, Paris 2002, S. 64ff.

Anmerkungen

Die Fortsetzung dieses Artikels in der nächsten GWR befasst sich mit der Rezeption dieser Vorgänge durch die Solidaritätsbewegung in Westdeutschland.