Pariser Commune: Ein Lehrstück für anarchistische Theoriebildung

Anarchistische Aneignung(en) der Pariser Commune

| Maurice Schuhmann

Am 18. März 2021 jährt sich zum 150. Mal der Beginn der kurzzeitig existierenden Pariser Commune – jenes Projekts mit der heroischen Selbstbezeichnung „Paris ville libre“. Das heutige Pariser Stadtbild mit der Haussmann‘schen Architektur, die einer zweitem solchen Erhebung vorbeugen sollte, erinnert ebenso wie die auf Montmartre thronende Kirche Sacre Coeur an den Sieg über die Commune, während nur vereinzelte Gedenktafeln, ein kleiner, nach Louise Michel benannter Park im Schatten der Sacre Coeur oder die Mur de Fédéres auf dem Friedhof von Pere Lachaise, wo sich ein Massengrab von 147 am 28. Mai 1871 ermordeten Kommunard*innen befindet, dem Gedenken an die Commune gewidmet sind. Die Gegenüberstellung jener Gedenkformen versinnbildlicht ein Stück weit die Zerrissenheit der französischen Gesellschaft.

Gut 75 Jahre nach der großen französischen Revolution, in deren Hochphase bereits um 1793 ein Rätesystem in Ansätzen eingeführt wurde, wurde in Paris ein weiteres Mal mit einer Verwaltung durch Räte experimentiert und damit eine Alternative zum repräsentativen Regierungssystem erprobt. Die Pariser Commune existierte lediglich für 72 Tage (1) – und bietet dennoch bis heute für anarchistisches, radikaldemokratisches, räte- und staats-kommunistisches Denken sowie partiell für den feministischen Diskurs eine wichtige Projektionsfläche, ähnlich wie die soziale Revolution in Spanien 1936/37. Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass es die „erste Revolution in einer Metropole [war]“. (2) In der DDR-Geschichtsschreibung der DDR wurde sie als „erste proletarische Machtergreifung“ gefeiert. Selbst von staatlicher Seite – in Form der französischen Regierung – wird die Erhebung der Pariser Bevölkerung (und anderer französischer Städte) sowie deren Selbstverwaltung („self-government“(3)) gewürdigt – und auch die Kommerzialisierung des Gedenkens ist recht fortgeschritten(4).

Die Rezeptionsgeschichte der Pariser Commune bzw. ihres „Mythos‘“ ist ein wichtiger Bestandteil anarchistischer Geschichtsschreibung und Theoriebildung. Diese gilt es hier nachzuvollziehen und in einen breiteren Kontext einzuordnen. Horst Stowasser hat in „Freiheit pur“ über die Bedeutung der Commune für anarchistisches Denken pointiert festgestellt: „Für die anarchistische Bewegung war die Commune von Paris Bestätigung und Niederlage zugleich. Bestätigt hatte sich ihre Auffassung vom Charakter einer sozialen Umwälzung: von den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Triebkräften der einfachen Menschen, dem weit verbreiteten Wunsch nach Revolution und den Kräften der Spontanität. Ironischerweise war auch die Niederlage der Bewegung in gewissem Sinne eine Bestätigung – nämlich der schlimmsten Befürchtungen. Befürchtungen hinsichtlich der folgenschweren Bevormundung durch die autoritäre Avantgarde.“ (5)

Als erstes lässt sich sicherlich feststellen, dass die Commune eines der ersten historischen Ereignisse war, in dem die damals noch junge anarchistische Bewegung wahrgenommen wurde. Innerhalb der Commune bildeten die Proudhonist*innen eine von den fünf großen politischen Strömungen des Projekts. (6) Über den Einfluss der Proudhonist*innen in der Commune an sich herrscht Uneinigkeit. Dies hat mit dem objektiv wahrnehmbaren Einflussverlust innerhalb der kurzen Periode als auch mit dem Standpunkt des/der jeweiligen Betrachters/in zu tun. Fakt ist, dass der Einfluss Proudhons auf die französische Arbeiterbewegung nach 1871 deutlich sank. Einer jener Protagonisten, der auch im deutschsprachigen Raum rezipiert wird, ist der Journalist und Autor Julles Vallès, der die Erfahrungen in der Commune sowohl in einem Drama („La Commune de Paris“) als auch im dritten Teil seiner Trilogie „Jacques Vingtras“ – „L’Insurgé“(7) – verarbeitete. Über den Einfluss der Proudhonist*innen in der Commune an sich herrscht Uneinigkeit. Dies hat mit dem objektiv wahrnehmbaren Einflussverlust innerhalb der kurzen Periode als auch mit dem Standpunkt des/der jeweiligen Betrachters/in zu tun. Fakt ist, dass der Einfluss Proudhons auf die französische Arbeiterbewegung nach 1871 deutlich sank.

Neben den Proudhon-Anhänger*innen waren nach Karl Diehl (1896) auch kommunalistische (föderalistische), anarchistische (im Sinne des kommunistischen Anarchismus), blanquistische und marxistische Richtungen an der politischen Gestaltung beteiligt.(8) Zu erwähnen wären auch jakobinische Strömungen. Louise Michel, die bereits von ihren Zeitgenöss*innen wie z.B. Victor Hugo, der ihr das Gedicht „Viro Major“ (Dezember 1871)(9) widmete, hofiert wurde, war während der Commune eine Anhängerin des Revolutionärs Augustin Blanqui(10). Sie bekannte sich erst später bzw. inspiriert von den Erfahrungen der Commune zum Anarchismus. Sie schrieb später hierzu: „Anarchistin wurde ich während der Deportationsfahrt nach Neukaledonien. […] Für jeden Menschen, der zur Macht gelangt, ist der Staat letztendlich Widerspieglung seiner selbst, er betrachtet ihn wie der Hund den Knochen, den er zernagt, und nur zu seinem eigenen Vorteil verteidigt er ihn. So wie die Macht hart, egoistisch und grausam macht, so erniedrigt Sklaverei, und nur die Anarchie kann es vollbringen, dass der Mensch frei und glücklich lebt. […] Damit das entrechtete Volk nicht länger mit seinem eigenen Blut die trügerischen Schimären – Parteien und Staaten – am Leben erhält, müssen wir für die Verwirklichung der Anarchie kämpfen, und weil ich Zwang und Unterdrückung ablehne, bin ich Anarchistin.“(11) Im Exil verfasste sie einen Bericht über die Erfarungen in der Commune (1898), der außerhalb Frankreichs in der anarchistischen Rezeptionsgeschichte lediglich eine marginale Rolle spielt.

Zweitens lässt sich feststellen, dass die ideologische Interpretation der Ereignisse viel Spielraum lässt. Bereits zeitgenössisch rangen (Staats-)Kommunist*innen und Anarchist*innen um die Deutungshoheit der Commune. Vereinfacht lässt sich dies mit den Namen Karl Marx („Der Bürgerkrieg in Frankreich“) und Michael Bakunin („Die Commune von Paris und der Staatsbegriff“) personalisieren. (12) In seiner Schrift „Die Commune von Paris und der Staatsbegriff“ zog Bakunin in Bezug auf die gesellschaftliche Organisation die Lehre: „Die zukünftige soziale Organisation darf nur von unten nach oben errichtet werden durch die freie Assoziierung und Föderierung der Arbeiter zunächst in den Assoziationen, dann in den Gemeinden, den Distrikten, den Nationen und zuletzt in einer großen internationalen und universellen Föderation. Erst dann wird die wahre und lebensgebende Ordnung der Freiheit und des allgemeinen Glücks verwirklicht werden, diese Ordnung, welche die Interessen der Einzelnen und der Gesellschaft nicht leugnet, sondern sie vielmehr bejaht und in Übereinstimmung bringt…“ (13) Weiterhin nutzt er jenen Text, um sich vom autoritären, sprich staatskommunistischen, Ansatz abzugrenzen. „Im Gegensatz zur Idee der autoritären Kommunisten, die ich für ganz irrig halte, dass eine soziale Revolution von einer Diktatur oder einer aus einer politischen Revolution hervorgegangenen konstituierenden Versammlung dekretiert und organisiert werden könne, dachten unsere Freunde, die Sozialisten von Paris, sie könne nur durch die spontane und fortgesetzte Aktion der Massen, der Volksgruppen und Volksvereinigungen, gemacht und ihrer vollen Entwicklung zugeführt werden.“ (14) In einem Brief an Jean vom 5. April 1871 erklärt er weiterhin: „Der ganze Vorzug dieser Revolution liegt eben darin, dass sie eine Arbeiterrevolution ist.“(15)

Dem gegenüber (v)erklärte Friedrich Engels 1891 in einem Vorwort zu „Der Bürgerkrieg in Frankreich“ die Commune zur Verwirklichung der „Diktatur des Proletariats“(16). In Folge der Marx-Rezeption durch W. I. Lenin ging diese Commune-Deutung auch in die bolschewistische Revolutionstheorie ein, wobei dieser der These von Engels folgte. Vor allem sein (Mach-)Werk „Staat und Revolution“ aus dem Jahre 1917 ist wesentlich durch die Marx‘sche Analyse der Commune geprägt und weist einige libertär klingende Ansätze auf.

Auch Peter Kropotkin äußerte sich zur Commune. Sein Bild war u.a. durch die Gespräche mit exilierten Kommunard*innen geprägt. In seinen Memoiren schreibt er hierzu: „Die Pariser Kommune bietet das erschreckende Beispiel eines Ausbruchs mit noch ungeklärten Idealen.“ (17) Im Jahr 1880, d.h. zu einer Zeit, wo bereits die Mythologisierung der Ereignisse begann, schreibt er in einem „Die Pariser Kommune“ betitelten Beitrag, der später (teilweise überarbeitet) in den „Worte[n] eines Rebellen“ wieder abgedruckt wurde: „Mit dem Worte ‚Pariser Kommune‘ wurde eine neue Idee geboren, eine Idee, die dazu berufen war, die Ausgangsbasis zukünftiger Revolutionen zu werden.“ (18) In Bezug auf die Bedeutung jener Erhebung meint er an späterer Stelle im selben Text: „Die Revolution von 1871 war in hervorragendem Maße eine volkstümliche Bewegung. Vom Volke selbst in Szene gesetzt und aus dem Innersten geboren, fand diese Bewegung auch in der breiten Volksmasse ihre Vorkämpfer, ihre Helden und ihre Märtyrer.“ (19) Er sieht in der Commune auch eine wichtige Etappe der Verbreitung anarchokommunistischer Ideen in der Arbeiterschaft. Kristin Ross resümiert in „Luxus für alle!“: „Besonders Kropotkin verwendete viel Mühe darauf, sein Verständnis der Kommune als revolutionärer Form der Zukunft von der bürgerlichen Kommune des Mittelalters abzugrenzen, als eine ‚ganz andere Tatsache, die sich unter neuen Verhältnissen entfalten und ganz neue Ergebnisse erzeugen wird.‘“(20)

Für die anarchistische Geschichtsschreibung ist Max Nettlau wesentlich. Während das Thema an sich in der Arbeiterliteratur jener Nachkriegsjahre an Bedeutung verloren hatte (21), widmete er im zweiten Band seiner „Geschichte der Anarchie“ dem sozialen Experiment ein eigenständiges Kapitel unter der Überschrift „Die Commune von Paris, 1871, und der Communalismus“. (22) Dabei erwähnt er einen Brief von Louise Michel und verweist auf Bakunin. Sein Fazit zur Commune lautet: „Sie [die Commune] war aber die wahre Blüte des föderalistischen und kollektivistischen Geistes der Jahre 1859-1870, die erste kühne Verneinung des Staatsprinzips durch den besten Teil einer Gesamtbevölkerung, die zwischen dem 18. März und dem 26., der Wahl der Commune, ihre glücklichste staatlose Woche zubrachte, die Elisée Reclus in einem Brief an Kropotkin so schön geschildert hat.“ (23)

Drittens lässt sich eine (neoanarchistische) Neubelebung des Commune-Mythos im Zuge der 1968er Revolte in Europa erkennen. Die beiden Cohn-Bendit-Brüder Gabriel und Daniel haben in ihrem Text „Linksradikalismus. Gewaltkur gegen die Alterskrankheit des Kommunismus“ wiederholt auf die Commune Bezug genommen. Ein interessantes Beispiel für die moderne Rezeption der Commune und der Reflexion ihrer Erfahrungen für eine zeitgenössische Politik stellen sicherlich auch die Überlegungen von Rudi Dutschke dar. Dieser kommentierte in seiner vielzitierten „Bibliographie des revolutionären Sozialismus“, die als Sondernummer der „SDS-Korrespondenz“ im Oktober 1966 erschien (24), lediglich zwei Studien zur Pariser Commune – darunter Klaus Meschkats Studie „Die Pariser Kommune von 1871 im Spiegel der sowjetischen Geschichtsschreibung“. In einem Interview, welches er im Oktober 1967 gemeinsam mit seinen damaligen Weggefährten Bernd Rabehl, Christian Semler Hans Magnus Enzensberger für das Kursbuch gegebenen hat (25), griff er als Referenz auf die Commune zurück.

Zur gleichen Zeit wird die Commune auch von anderen Strömungen rezipiert und diskutiert. So rekurrierte z.B. Wilfried Gottschalch, damals Professor für Politik an der PH Berlin, in seinem Sammelband „Parlamentarismus und Rätedemokratie“ auf die Erfahrungen der Commune. Ein paar Jahre zuvor hatte bereits die deutsch-jüdische politische Theoretikerin Hannah Arendt in ihrem Essay „Über die Revolution“ (1963) auf die Erfahrungen mit Selbstverwaltung innerhalb der Commune von Paris zurückgegriffen und sich bei ihren Überlegungen zur Rätedemokratie davon inspirieren lassen.

Eine direkte Bezugnahme auf die Erfahrungen und Konzepte findet sich unter den moderneren anarchistischen Ansätzen vor allem im libertären Kommunalismus. In dem Text „Das kommunalistische Projekt“ (November 2002) schrieb Murray Bookchin: „Dass ich den Begriff Kommunalismus gewählt habe, um die philosophischen, historischen, politischen und organisatorischen Gesichtspunkte eines für das 21. Jahrhunderts geeigneten Sozialismus zu beschreiben, war nicht grundlos. Der Begriff hat seinen Ursprung in der Pariser Kommune von 1871. In jener Zeit errichtete die bewaffnete Bevölkerung der französischen Hauptstadt Barrikaden, um nicht nur den Pariser Stadtrat und dessen Verwaltungsgrundlage zu verteidigen, sondern um zugleich eine landesweite Konföderation von Städten und Gemeinden zu bilden, mit denen der republikanische Nationalstaat ersetzt werden sollte.“ (26) Die intensive Auseinandersetzung mit der Commune spiegelt sich in dem umfangreichen Kapitel über diese im zweiten Band von „The Third Revolution“. (27) Erstaunlicherweise ignoriert er bei seiner Darstellung komplett die anarchistischen Deutungen jenes Ereignisses, d.h. er bezieht sich weder auf Bakunin noch auf Kropotkin.

Etwa zeitgleich zu Bookchins Publikation erschien auch eine Comicadaption der Geschichte der Commune des anarchistischen Zeichners Tardí, der u.a. für seine Adaptionen der Romane von Léo Malet bekannt ist. (28) Es handelt sich um die bekannteste Comicadoption der Geschichte der Commune. Neben seiner Geschichte existieren noch weitere Adoptionen wie z.B. die von Wilfried Lupano und Anthony Jean „Auf die Barrikaden“, die sich auf die Rolle der Frauen innerhalb der Commune fokussieren.

Anlässlich des 150jährigen Jubiläums erscheinen nun in der linken Verlagslandschaft mit ihren unterschiedlichen Rottönen Neuauflagen von Louise Michels Erinnerungen und Übersetzungen neuer französisch- und englischsprachiger Studien zur Geschichte der Pariser Commune. Die wesentliche Frage, welche Perspektive die Reflexion der Erfahrungen für die (Neu-)Gestaltung anarchistischer Politik – sei es in Fragen der Stadtpolitik oder generell der gesellschaftlichen Organisation von Verwaltung – bieten können, bleibt dabei unbeantwortet bzw. wird höchstens in Ansätzen gestellt. Aber genau hierin liegt der Wert jener Erfahrung – jenseits jeglicher Musealisierung und Traditionsbildung. Die Commune ist neben der sozialen Revolution in Spanien, deren Beginn sich dieses Jahr zum 85. Mal jährt, eine der wenigen greifbaren europäischen Erhebungen, die uns Anschauungsmaterial aus der Praxis jenseits phantastischer Konstruktionen eines Wolkenkuckucksheims bietet. Vor dem Hintergrund lohnt es sich sowohl die (klassische) anarchistische Rezeption als auch das konkrete Beispiel an sich kritisch zu beleuchten und als ein Lehrstück zu betrachten, das blinde Flecken in der anarchistischen Theoriebildung aufzeigen kann und gleichzeitig ermöglicht, gewisse Aspekte wie die Organisation der Verwaltung einer größeren Versorgungseinheit konkreter zu diskutieren.

(1) Neben der Commune in Paris gab es u.a. in Marseille, Lyon, Rouen, Toulouse und St. Etienne ebenfalls ähnlich geartete Communes. Vgl. den Beitrag „Die Marseiller Commune von 1870-71“ in GWR #457 (März 2021).

(2) Rudi Dutschke, in: Hans Magnus Enzensberger: Ein Gespräch über die Zukunft, in: Kursbuch # 14: Kritik der Zukunft (August 1968), S. 146-174; hier: S. 146.

(3) Der aus dem Englischen entlehnte Begriff tauchte in Frankreich erstmals 1831 auf und bildete einen wichtigen Begriff in der Selbstbeschreibung des Projekts.
(4) Vgl. z.B.: https://www.communedeparis1871.fr/en [Letzter Zugriff: 28.2.2021].

(5) Horst Stowasser: Freiheit pur. Die Idee der Anarchie – Geschichte und Zukunft, Eichborn Verlag Frankfurt a. M.1995, S. 224.

(6) Vgl. z.B.: Gaetano Manfredonia: Lignées proudhoniennes dans l‘anarchisme français, in: Les Anarchistes et Proudhon, herausgegeben von der Société Pierre-Joseph Proudhon, Paris 1992, S. 37-66.

(7) Es liegen deutsche Veröffentlichungen unter unterschiedlichen Titeln vor.
(8) Vgl. Karl Diehl: Pierre Joseph Proudhon. Seine Lehre und sein Leben, Neudruck der Ausgabe Jena 1888-1896, Scientia Verlag Aalen 1968, S. 761f.
(9) Eine deutsche Übersetzung dessen findet sich u.a. hier: http://syndikalismusforschung.info/hugo.htm [abgerufen: 5.2.2021.]
(10) Auguste Blanqui (1805-1881) vertrat eine (autoritäre) Version des Sozialismus, d.h. er gilt auch als Vorläufer des marxistischen Kommunismus.
(11) Louise Michel: Warum ich Anarchistin wurde, in: Bernd Kramer (Hrsg.): Leben, Idee, Kampf. Louise Michel und die Pariser Kommune von 1871, Karin Kramer Verlag Berlin 2001, S. 104.
(12) Vgl. Gerd Koch: Zerstört den Staat! Marx und Bakunin zur Pariser Kommune, Verlag Association Hamburg 1974.

(13) Ebd., S. 83.

(14) Ebd., S. 80f.

(15) Michael Bakunin: Sozialpolitischer Briefwechsel, Karin Kramer Verlag Berlin (West) 1977, S. 243.
(16)) Vgl. Friedrich Engels: Vorwort zu „Bürgerkrieg in Frankreich, in: MEW, Band 22, S. 199.

(17) P. A. Kropotkin: Memoiren eines Revolutionärs, Insel Verlag Frankfurt a. M. 1969, S. 342.

(18) P. A. Kropotkin: Die Pariser Kommune, in: Pariser Kommune 1871, Band I, herausgegeben von Dieter Marc Schneider, Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 1971, S. 23.

(19) Ebd., S. 28.

(20) Kristin Ross: Luxus für alle. Die politische Gedankenwelt der Pariser Kommune, Matthes und seitz Berlin 2021, S. 149.

(21) Vgl. z.B. Bernd Witte (Hrsg.): Deutsche Arbeiterliteratur von den Anfängen bis 1914, Philipp Reclam jun. Stuttgart 1977.

(22) Max Nettlau: Der Anarchismus von Proudhon zu Kropotkin. Seine historische Entwicklung in den Jahren 1859-1880 (= Geschichte der Anarchie, Band II), Libertad Verlag Potsdam 2020, S. 148-170.

(23) Ebda., S. 170.

(24) Online unter: https://www.mao-projekt.de/BRD/ORG/SDS/SDS-Korrespondenz/SDS-Korrespondenz_1966_03a.shtml [Zugriff: 6. Januar 2021].

(25) Hans Magnus Enzensberger: Ein Gespräch über die Zukunft, in: Kursbuch # 14 (August 1968), S. 146-174.

(26) Murray Bookchin: Das kommunalistische Projekt, in ders.: Die nächste Revolution. Libertärer Kommunalismus und die Zukunft der Linken, Unrast Verlag Münster 2015, S. 35f.

(27) Murray Bookchin: The Third Revolution. Popular Movements in the Revolutionary Era, Volume 2, Cassell London / Washington 1998, S. 219-251.

(28) Vgl. auch das Interview mit ihm in: GWR # 318 (April 2007).

Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zur Pariser Commune wird Maurice Schuhmann am 28. Mai 2021 im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin ausführlicher über die anarchistische Rezeptionsgeschichte referieren.
Statt nur den Mythos der Commune zu feiern, sollten wir von ihr lernen, wie Verwaltung von unten im großen Maßstab gedacht werden kann.