30 Jahre Zweiter Golfkrieg 1991

Antikriegsbewegung und antideutsche Diffamierung. Eine Polemik

 456 februar 2021 Lou Marin

Vor 30 Jahren, vom 17. Januar 1991 bis zu den Waffenstillstands-vereinbarungen am 3./4. März 1991, fand der Zweite Golfkrieg statt. Der Erste Golfkrieg des Irak unter Saddam Hussein gegen den islamistischen Iran wütete weit länger, von 1980 bis 1988, und war ohne Sieger geblieben. Damals hatten die USA und die BRD u.a. mit Waffenlieferungen sowie Lieferungen von Materialien für Giftgasanalgen den irakischen Diktator aufgerüstet. Es folgt eine kritische, zuweilen polemische Erinnerung an den Zweiten Golfkrieg und die Anfänge des Antideutschtums. (GWR-Red.) Weiterlesen

Der lange Schatten des Kolonialismus

Eskalation in der Westsahara

 456 februar 2021 Jakob Reimann

In dieser Ausgabe der GWR beschreibt Jakob Reimann den Konflikt in der von Marokko besetzten Westsahara. Der Autor stellt die aktuelle Lage im historischen Kontext dar, um das Wiederaufflammen des Konflikts im November 2020 nach 29 Jahren Waffenstillstand zu erklären. Dabei zitiert er Nadjat Hamdi, die von ihm interviewte Vertreterin der sozialistischen Befreiungsbewegung Frente Polisario in Deutschland. In der nächsten Ausgabe veröffentlichen wir Teil 2. des Artikels, in dem die Rolle der EU und deutscher Konzerne im Westsahara-Konflikt analysiert wird. (GWR-Red.) Weiterlesen

Make dolma, not war!

Stoppt den Bergkarabach-Krieg in Aserbaidschan und Armenien

 453 november 2020 Rovshana

Dolma, mit Reis und Gemüse gefüllte Weinblätter, sind eine Köstlichkeit, die sowohl in Armenien als auch in Aserbaidschan verbreitet ist. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 verschärfte sich der Konflikt zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien um Bergkarabach zu einem Krieg. Seit dessen Ende 1994 wird die völkerrechtlich nicht anerkannte Republik Bergkarabach im Südkaukasus zum Großteil von Armeniern kontrolliert. Seit Ende September 2020 eskaliert der durch nationalistische Propaganda beider Kriegsparteien geschürte Konflikt erneut. Befeuert wird er durch die militärische Unterstützung des türkischen Erdoğan-Regimes – und auf diese Weise auch mit Waffen aus deutscher Produktion. Aserbaidschans Despot İlham Aliyev betrachtet Armenien als „altes türkisches und aserbaidschanisches Gebiet”. Sein Waffenbruder Recep Tayyip Erdoğan unterstützt den Angriff und strebt eine Wiederauferstehung des Osmanischen Reiches an, das 1915 den Genozid an 1,5 Millionen Armeniern verübt hat. GWR-Autorin Rovshana wurde im multiethnischen Aserbaidschan geboren und lebt in Berlin. In der Graswurzelrevolution 418 erschien ihr Artikel „Frausein in Aserbaidschan. Eine soziokulturelle Analyse einer patriarchalischen Diktatur“((1)). Im folgenden Beitrag fordert sie die Menschen beider Seiten auf, sich nicht für den Krieg instrumentalisieren zu lassen, die Waffen nieder zu legen und statt Krieg lieber Dolma zu machen. (GWR-Red.) Weiterlesen

Putsch in Mali

Eigendynamik der Militarisierung

 452 oktober 2020 Christoph Marischka

Am 18. August 2020 haben Militärs in Mali den Präsidenten, den Premierminister und weitere führende Politiker festgenommen, die Regierung zum Rücktritt gezwungen und aus ihren Reihen ein „Nationales Komitee zur Rettung des Volkes“ gebildet, das die Regierungsgeschäfte übernahm. Ähnlich wie beim letzten Putsch 2012 stieß auch diese Machtübernahme der Militärs zunächst bei der Bevölkerung in der Hauptstadt Bamako auf große Zustimmung, denn die Unzufriedenheit mit der amtierenden Regierung unter Ibrahim Boubacar Keïta (IBK) war groß. Weiterlesen

“Keine nazistischen Denkmäler”

Beispiele direkter gewaltfreier Aktionen gegen Denkmäler

 451 september 2020 Lou Marin

Es war eine Welle aus Südwest: In den Achtziger- und Neunzigerjahren führten gewaltfreie Aktionsgruppen teils offene, teils klandestine Aktionen gegen Nazi-Denkmäler durch, von denen hier beispielhaft drei vorgestellt werden. In den Symbolen und Erklärungen mischten sich Motive des Antirassismus, Antisexismus und Antifaschismus mit denen des Antimilitarismus. Die Aktionen verstanden sich auch als kulturelle Solidarität mit dem Kampf für die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure und gegen neue Kriege der Bundeswehr. (GWR-Red.) Weiterlesen

Rojava/YPG: Der militärischen Niederlage ins Auge blicken!

Eine Analyse aus gewaltfrei-anarchistischer Sicht. Teil 1

 448 april 2020 Lou Marin

Der Angriff der türkischen Armee im Norden des kurdischen Selbstverwaltungsgebietes Rojava vom Oktober 2019 hat eine verzweifelte, katastrophale Lage hinterlassen. Die Niederlage der kurdischen „Selbstverteidigungsmiliz“ (YPG) wird hier als Zäsur analysiert. Es ist an der Zeit, die Periode von 2013/14 bis Ende 2019 einer ausführlichen Analyse und Auswertung aus gewaltfrei-anarchistischer Sicht zu unterziehen.  Der folgende erste Teil wird in den nächsten Ausgaben der GWR fortgesetzt durch zwei Artikel über die taktischen Bündnisse mit dem mörderischen Assad-Regime sowie zu nicht-militärischen Alternativen und Utopien zur bewaffneten Verteidigung sozialrevolutionärer Errungenschaften – in Rojava und anderswo. Eine dieser Alternativen wird hier am Ende von Teil 1 schon angedeutet. (GWR-Red.) Weiterlesen