Die libertäre Seite Martin Luther Kings

Buchbesprechung

 429 mai 2018 N.O. Fear

Buchbesprechung Martin Luther King: „Ich bin auf dem Gipfel des Berges gewesen.“ Reden, Edition Nautilus, Hamburg 2016, 106 Seiten, 24 Euro, ISBN 978-3-96054-021-2. In diesen Wochen, in denen vielfach an die Ermordung Martin Luther Kings durch einen weißen Rassisten in Memphis am 4. April 1968, vor fünfzig Jahren, erinnert wird, steht die Radikalisierung des späten … Weiterlesen

Erinnerung an Ekkehart Krippendorff

geboren am 22. März 1934 in Eisenach - gestorben am 27. Februar 2018 in Berlin

 428 april 2018 Lou Marin

Am 4. April 1968 wurde Martin Luther King, Jr., in den USA ermordet. Mit diesem rassistischen Mord eskalierte in den USA und vielen anderen Ländern die Revolte, an die jetzt zum 50. Mal erinnert wird. Am Abend dieses 4. April 1968 zog in Berlin ein spontaner Demonstrationszug von mehreren tausend Menschen zum Schöneberger Rathaus. Die Erinnerungsrede an M.L. King hielt damals, vor 50 Jahren, Ekkehart Krippendorff. Er sprach von dem "anderen Amerika", das "größer und besser ist als seine Regierungen und deren Politik" (E. Krippendorff: Lebensfäden. Zehn autobiographische Versuche, Verlag Graswurzelrevolution 2012, S. 250; im Folgenden: LF, 250). Zu Kings Vermächtnis meinte er später: "Uns mit diesem mutigen Visionär eines Amerika identifizieren zu können, das die großen Ideale der eigenen Revolution wieder ernst nimmt und zur Richtschnur ethisch begründeter Politik macht, gab der APO Kraft und Perspektive" (ebd.). Im damaligen Westdeutschland und in Berlin begann die StudentInnenbewegung in Wirklichkeit schon drei Jahre früher, mit dem sogenannten "Fall Krippendorff", der in die Geschichte der APO als zündendes Ereignis eingegangen ist. Weiterlesen

In memoriam Ekkehart Krippendorff

Von der Friedensforschung zur Staats- und Militärkritik

 428 april 2018 Lou Marin

Ekkehart Krippendorff, geb. 1934 in Eisenach, hat den Nationalsozialismus während des Zweiten Weltkriegs als acht- bis elfjähriger Junge noch bewusst miterlebt. Ekkehart war ein urgermanischer, typischerweise in Nazifamilien verliehener Vorname: "Teutscher als mit zwei KK und dem T am Ende ging es kaum" (Lebensfäden, S. 459, im Folgenden LF). Die Scham darüber war für ihn eine Antriebsfeder, in seinem weiteren Leben einen ganz anderen Weg einzuschlagen. Er wurde zum Mitbegründer der kritischen Friedensforschung und publizierte auch für AnarchistInnen unverzichtbare Werke zur Staats- und Militärkritik. Sein gesamtes weiteres Leben lang blieb er unbeugsamer Kriegsgegner - eine beeindruckende Konsequenz, mit seiner Kindheitserfahrung produktiv umzugehen. Weiterlesen

Syrien 2011: Die freien Frauen Darayyas

 427 märz 2018 N.N.

Ein Vorabdruck aus: Guillome Gamblin, Pierre Sommermeyer, Lou Marin (Hg.): Im Kampf gegen die Tyrannei. Gewaltfrei-revolutionäre Massenbewegungen in arabischen und islamischen Gesellschaften: der zivile Widerstand in Syrien 2011-2013 und die "Republikanischen Brüder" im Sudan 1983-1985, Verlag Graswurzelrevolution, Heidelberg, erscheint voraussichtlich Ende März 2018, 144 Seiten, 13,90 Euro, ISBN 978-3-939-045-34-2 Weiterlesen

Die Stadt gehört allen

Der gewaltfreie Kampf für eine solidarische Gesellschaft und gegen die Kriminalisierung der Obdachlosen in Ungarn

 427 märz 2018 zinkhund

Zu einem Leben in Würde gehört ein Dach über dem Kopf. Überall auf der Welt aber werden Menschen gezwungen ohne Obdach, ohne schützendes Dach, auf der Straße zu leben. Staatliche Zwangsmaßnahmen verschärfen ihre ohnehin prekäre Lage. In Frankfurt am Main werden Obdachlose zu Verwarnungsgeldern verdonnert, wenn sie in Fußgängerzonen oder auf öffentlichen Bänken schlafen. In Budapest, der Partnerstadt von Frankfurt, greifen Polizei und Justiz zu rigideren Maßnahmen. Menschen, die auf der Straße leben, drohen für diesen "Rechtsbruch" Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren. Weiterlesen