Beitragarchiv

Die vielen Leben der Graswurzelrevolution

Ein kommunikationswissenschaftlicher, aber nicht nur wissenschaftlicher Beitrag

 466 februar 2022 Armin Scholl

Seit ihrer Gründung vor 50 Jahren ist die Graswurzelrevolution (GWR) ein zentrales Medium der gewaltfrei-anarchistischen Szene 
und vieler befreundeter Bewegungen. In seinem Beitrag zum Jubiläum betrachtet der Kommunikationswissenschaftler Armin Scholl die GWR, ihre Rolle in der Zeitungslandschaft und ihre diversen Funktionen für Aktivist*innen und den Diskurs. (GWR-Red.) Weiterlesen

Schifflouise

Louise Michel: Lehrerin, Revolutionärin und Anarchafeministin

Eine Würdigung und kritische Einordnung

 458 april 2021 Maurice Schuhmann

In einem noblen Vorort von Paris findet sich das pompöse Grab von Louise Michel (1830-1905). Eine Büste von ihr thront hier und zeigt das Gesicht einer nicht mehr ganz jungen Frau. Die damals 40jährige Lehrerin einer in Montmartre gelegenen Schule, der Dichter wie Victor Hugo („Viro Major“) Gedichte widmeten, nahm am 18. März 1871 – … Weiterlesen

Beitragdierolle

Die Rolle der Gewaltlosigkeit in der sozialistischen Praxis

Henriette Roland Holsts Referat von 1930

 458 april 2021 Gernot Jochheim

Henriette Roland Holst (1869-1952) gehört neben Clara Wichmann und Bart de Ligt zu den bedeutenden Persönlichkeiten der niederländischen „Gründergeneration“ des gewaltfreien Anarchismus. Zu den Aktivitäten, Diskussionen und Verbindungen dieser drei Personen in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erscheint im Buchverlag Graswurzelrevolution voraussichtlich Ende Mai das Buch von Gernot Jochheim: „Antimilitarismus und Gewaltfreiheit“, in der neben vielen Entwicklungen auch die Gründung der War Resisters’ International in Bilthoven/NL von 1921 erzählt wird, jener antimilitaristischen Internationale, die gegenwärtig ihren 100. Geburtstag feiert. Roland Holsts politischer Werdegang war geprägt durch eine frühe, noch marxistische Tolstoi-Rezeption, dann gegen Ende des Ersten Weltkriegs durch eine Kritik sozialdemokratischer Volksheer- und Milizkonzepte sowie 1918 durch die bedeutende Schrift „Die Kampfmittel der sozialen Revolution“. Es folgten eine Phase des Engagements im linkskommunistischen Milieu sowie die Mitgliedschaft in der CPH (Kommunistische Partei Hollands), aus der sie nach zunehmender Kritik 1927 austrat. Daran schloss sich eine zweite, bewusster libertär-gewaltfreie Tolstoi-Rezeption sowie die Gründung der „Vrienden van India“ (Freunde Indiens) in den 1930er-Jahren, einer frühen antikolonialen Solidaritätsgruppe für die gandhianische Bewegung, an. Der folgende Vorabdruck stellt ihre Begründung gewaltfreier Aktion im Sozialismus dar, die um 1930 zu voller argumentativer Reife gelangt war. (GWR-Red.) Weiterlesen