Block’n’ Roll for climate justice!

Von der Schwierigkeit Klimaprotest inklusiv zu gestalten

 453 november 2020 Eichhörnchen

Im September 2020 fand im Rheinischen Braunkohlerevier die jüngste Massenaktion von Ende Gelände gegen die Kohleinfrastruktur und für Klimagerechtigkeit statt. Die Aktionstage verliefen    aufgrund der Corona-Pandemie dezentraler als in den vorigen Jahren. Aktions-Gruppen, Finger genannt, waren auf verschiedene Camps verteilt. Mit dabei der bunte Finger, der seinen Schwerpunkt auf inklusiven Protest legte. Der Finger … Weiterlesen

“Keine nazistischen Denkmäler”

Beispiele direkter gewaltfreier Aktionen gegen Denkmäler

 451 september 2020 Lou Marin

Es war eine Welle aus Südwest: In den Achtziger- und Neunzigerjahren führten gewaltfreie Aktionsgruppen teils offene, teils klandestine Aktionen gegen Nazi-Denkmäler durch, von denen hier beispielhaft drei vorgestellt werden. In den Symbolen und Erklärungen mischten sich Motive des Antirassismus, Antisexismus und Antifaschismus mit denen des Antimilitarismus. Die Aktionen verstanden sich auch als kulturelle Solidarität mit dem Kampf für die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure und gegen neue Kriege der Bundeswehr. (GWR-Red.) Weiterlesen

Aktivist_in oder Repressionsopfer?

Zur Diskussion um die Bedeutung der Leidensbereitschaft

 361 september 2011

1989 saß ich wegen gewaltfreier Blockaden des Mutlanger Atomwaffenlagers drei Monate lang eine Ersatzfreiheitsstrafe ab. Durch einige glückliche Umstände konnte ich im Gefängnis Kontakt zu Gefangenen aus dem bewaffneten Kampf bekommen. Das bot Gelegenheit zu spannenden Diskussionen. Wir sprachen u.a. darüber, wie unsere Aktionen wirken. Das Konzept der Leidensbereitschaft war meinen Mitgefangenen fremd. Ich argumentierte, … Weiterlesen

Wir kämpfen nicht für Demokratie

Überlegungen zur Renaissance von gewaltfreier Aktion und zivilem Ungehorsam am Beispiel von Stuttgart 21 und von Wolfgang Sternstein

 360 sommer 2011 Lou Marin

In den letzten Jahren ist die Praxis der gewaltfreien Aktion und des zivilen Ungehorsams wieder aufgelebt. Ausdruck davon sind zum Beispiel die Bewegungen gegen Stuttgart 21 und die Renaissance der Anti-Atom-Bewegung, die dann durch Fukushima noch verstärkt wurde. Angesichts dessen ist die Diskussion um ein emanzipatorisches Verständnis von zivilem Ungehorsam dringender denn je. Es geht um die Fragen: Für welche Ziele kämpfen wir? Ist der zivile Ungehorsam reformistisch oder revolutionär? Zwei gewaltfreie Anarchisten der Graswurzelrevolution setzen sich hier kritisch mit der Auslegung des zivilen Ungehorsams von Wolfgang Sternstein (1) auseinander. (GWR-Red.) Weiterlesen

Ziviler Ungehorsam als Leidensideologie?

 360 sommer 2011 besalino

Wolfgang Sternsteins Wortwahl ist nicht unbedacht. Für ihn gehört zum zivilen Ungehorsam „auch die Bereitschaft, die für die Gesetzesübertretung oder die Gehorsamsverweigerung verhängte Sanktion klaglos (sic!) hinzunehmen“ (GWR 354, S. 7). Die AktivistInnen sollen also bereitwillig, ohne zu knurren und zu murren, den Schuldspruch einer Gerichtsverhandlung akzeptieren und vielleicht die Höhe des Urteils anfechten, aber … Weiterlesen