Territorien des Widerstands

Brasilien: Anarchistische Bewegungsarbeit in Rio de Janeiros Favelas zu Corona-Zeiten

 454 dezember 2020 Timo Bartholl, Interview: Mareen Butter

Die Armenviertel Brasiliens sind nach der stacheligen Kletterpflanze Favela benannt. ((1)) Timo Bartholl lebt seit 2008 in den Favelas der Maré in Rio de Janeiros Nordstadt, wo er im Rahmen des Kollektivs Roça! in einem kleinen Stadtteilladen an Basisarbeit beteiligt ist. Wissenschaftlich knüpft er an diese Erfahrungen an und begleitet Prozesse sozialen Widerstands in Favelas im Rahmen seiner Untersuchungen, wie etwa in der Forschung zu seiner Doktorarbeit in Geographie an der UFF/Niterói, eine öffentliche Universität, an der er auch aktuell als Professor aktiv ist. Politisch verortet sich Bartholl als basisbewegter Anarchist und ist unter anderem in der Gruppe „Institut für Libertäre Studien“ (Instituto de Estudos Libertários - IEL) ((2)) aktiv. In Brasilien sind von März bis Anfang November 2020 bereits mehr als 160.000 Menschen an den Folgen der vom faschistischen Staatschef Bolsonaro kleingeredeten Covid-19-Pandemie gestorben. Mareen Butter sprach mit Timo Bartholl für die GWR über Widerstandsarbeit in Rio de Janeiros Favelas zu Corona-Zeiten, über Unterschiede zwischen sozialen Basisbewegungen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und über Machtverhältnisse in Nord-Süd-Partnerschaften. (GWR-Red.) Weiterlesen