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Morddrohungen gegen Narmada-AktivistInnen in Indien

| Andreas Speck

Am 10. Dezember um 2 Uhr morgens wurde das Büro der Narmada Bachao Andolan (NBA), der Kampagne gegen den Bau des Narmada-Staudamms in Gujarat/Indien, überfallen. Sechs nicht-identifizierte Männer überfielen in der Nacht das Büro, bedrohten die AktivistInnen und beschädigten Computer sowie wertvolle Unterlagen für die Arbeit. NBA-Aktivist Raghu Raghuvanshi wurden von den Angreifern geschlagen, zu Boden geworfen und er wurde durch Drohungen mit einem Revolver und einem Messer zum Schweigen gebracht. Dabei erlitt er geringe Schnittverletzungen, ausserdem wurde sein Hemd zerschnitten. Die Angreifer wiederholten mehrmals, dass sie NBA bereits mehrmals aufgefordert hatten, Gujarat zu verlassen, und wenn die AktivistInnen dies nicht befolgen würden, würden sie auch nicht zögern zu töten.

Bereits seit Oktober erhielt die NBA Drohanrufe. Auf Beschwerden reagierte die Polizei bisher nicht. Die Regierung des Bundesstaates Gujarat wurde bisher auch bei anderen Bedrohungen von NBA-AktivistInnen nicht aktiv. Während öffentlicher Versammlungen in Ahmedabad, Bhavangar, Bhuj, Gandhidham und Navsari wurden bereits NBA- AktivistInnen angegriffen, ohne dass die Polizei eingriff.

NBA-AktivistInnen sehen in den Drohungen und Angriffen Versuche, die GegnerInnen des Staudammprojektes, die bereits seit mehr als 14 Jahren gewaltfrei gegen den gigantischen Sardar Sarovar Damm kämpfen, zum Schweigen zu bringen. Doch richten sich die Angriffe nicht nur gegen die NBA, sondern gegen alle Basisbewegungen, die für eine umweltverträgliche, gerechte, auf Gleichheit beruhende Gesellschaft und ein anderes Konzept von Entwicklung kämpfen.

Die NBA bittet darum, Solidaritätsbriefe an die Behörden von Gujarat zu schicken, in denen man zum Ausdruck bringt, dass man die Situation beobachtet.

Adresse

The Chief Minister of Gujarat
Nava Sachivalaya
Gandhinagar
Gujarat, 382010
Fax: +91-2712-22101