Gelbwesten: Repression und Gegenstrategien

Querfront-Militanz oder Fraternisierungen?

 435 januar 2019 Lou Marin

Im Rahmen der Repression gegen die Gelbwesten, die Schüler*innenbewegung oder gegen militante Gruppen greift die französische Polizei zu immer härteren Methoden, etwa Flashballs oder personenverletzenden GLI-F4-Granaten. Doch unter Militanten entsteht eine romantische Mentalität, die verdrängt, dass in Paris bei zwei Demos eine problematische Querfront-Militanz entstand. Gibt es keine anderen Strategien zur Verhinderung von Repression bei gleichzeitiger Durchführung der direkten Aktionen? (GWR-Red.) Weiterlesen

Frankreichs Gelbwesten

Den Gegensatz Stadt-Land aufheben!

 435 januar 2019 Lou Marin

Die Begegnungen unterschiedlicher Milieus innerhalb sozialer Bewegungen könnten Vorurteile aufbrechen. Die städtischen Auseinandersetzungen in Frankreich, vor allem in Paris, dürfen nicht den Blick darauf verstellen, dass die französischen „Gilets jaunes“ (Gelbwesten) auf dem Lande entstanden sind und nach wie vor eine vor allem ländliche Bewegung sind. Ausgangspunkt dieser Bewegung waren Pendler*innen, Rentner*innen aus den von den Jüngeren verlassenen Dörfern und Kleinstädten, auch dortige allein erziehende Frauen. Zuletzt kamen auch noch Bauern/Bäuerinnen hinzu. (GWR-Red.) Weiterlesen

Neue Polizeigesetze gegen bürgerliche Grundrechte

 435 januar 2019 Felix Oekentorp

Bayern machte den Auftakt im Mai 2018: das neue Polizeigesetz schränkt die Freiheitsrechte erheblich ein. Massive Proteste, darunter eine Demo in München mit über 30.000 TeilnehmerInnen dagegen halfen nicht, es ist nun ein dreimonatiger Gewahrsam möglich, ohne eine Straftat begangen zu haben. Und eine Verlängerung dieser Präventivhaft um weitere drei Monate aufgrund eines Richterbeschlusses. „Drohende Gefahren“ legitimieren weitere Eingriffe in Grundrechte. Weiterlesen

Soziale Bewegungen in Athen

Ein Update

 435 januar 2019 Peter Oehler

Bei meiner diesjährigen Rundreise durch Griechenland bin ich zum Abschluss für eine Woche in Athen und Piräus gewesen. Ich habe dort wieder viele Leute und Einrichtungen besucht, die ich bereits im Sommer 2015 (siehe GWR 405) und im Sommer 2016 (siehe GWR 413) kennengelernt hatte. Gerade durch den erneuten Kontakt und die Gespräche, die ich dabei geführt habe, war es mir möglich, Veränderungen wahrzunehmen. Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus der Vielfalt griechischen Lebens dieser Großstadt. Aber dennoch möchte ich ein paar Fragen beantworten: Wie haben sich die sozialen Bewegungen in Athen entwickelt? Auch: Wie geht es aktuell den Menschen in Griechenland? Was ist mit der Armut und wie zeigt sie sich? Wie ist die Situation der Geflüchteten in Athen? Weiterlesen

Syriza contra Selbstbestimmung

Rechenschaft nach vier Jahren „linker“ Regierung in Griechenland

 435 januar 2019 Ralf Dreis

Vom bösen Buben zum Musterschüler, so würde ich den Werdegang von Ministerpräsident Aléxis Tsípras (Syriza) beschreiben. Vier Jahre nach Machtantritt der „ersten linken“ Regierung Griechenlands ist Tsípras international anerkannt. Häfen, Flughäfen, Schienennetz und Straßen, Strom und Wasser sind zu weiten Teilen privatisiert, Arbeitsrechte beschränkt, die Knäste voll wie eh, die Flüchtlingslager erbärmlich und das Land befriedet. Gelingt nun gar die Beilegung des Namensstreits mit den Nachbarn aus „Nord-Mazedonien“, was diesen die Tür zu Nato und EU öffnet und den Einfluss Russlands auf dem Balkan begrenzt, hat Tsípras auch geostrategisch die Reifeprüfung bestanden. Weiterlesen

Promýri

Ein Dorf des Südpílion rettete jüdisches Leben

 435 januar 2019 Ralf Dreis

Am Abend des 1. Dezember 2018 hatte ich das große Glück einen der berührendsten Abende meines Lebens zu erleben. Drei Frauen in fortgeschrittenem Alter, Schwestern, griechische Jüdinnen aus Vólos und Überlebende des Holocaust, waren für drei Tage gemeinsam mit Kindern und Enkelkindern aus Israel nach Promýri zurückgekehrt, um gemeinsam mit den Einwohner*innen des Dorfes die … Weiterlesen

Im Aufwind

Ende Gelände und die Klimagerechtigkeitsbewegung

 435 januar 2019 Zwei Aktivist*innen von Ende Gelände

Es ist Samstag, 27. Oktober 2018, 8 Uhr, Sonnenaufgang, Temperaturen knapp über Null. Auf einer mit Zelten übersäten Wiese bei Düren in Nordrhein-Westfalen putzen die Letzten noch schnell ihre Zähne, während der Großteil sich schon zu einem Demozug formiert. Bunte Banner mit Sprüchen wie „Burn borders not coal“, „Wald retten, Kohle stoppen“, „System change not climate change“, ragen aus der Masse der in weiße Maleranzüge gekleideten Aktivist*innen. Weiterlesen

Wem gehört die Krim?

Der russisch-ukrainische Konflikt soll von den Brüchen zwischen Regierenden und Regierten ablenken

 435 januar 2019 Vadim Damier  

Nach mehreren beidseitigen Provokationen an der für die internationale Handelsschifffahrt bedeutsamen Meerenge von Kertsch kam es im November zu einem Beschuss ukrainischer Marineschiffe durch die russische Küstenwache. Offenbar haben beide Seiten ein Interesse an der Aufrechterhaltung des Konflikts. Ein Kommentar von Vadim Damier. Weiterlesen