Ökologische Sensibilität, Wachstumskritik und anarchistische Utopien

Vorabdruck aus: Sozial-ökologische Utopien. Diesseits oder jenseits von Wachstum und Kapitalismus *

| Rolf Cantzen

Ein Transparent mit der Aufschrift: "Klimawandel stoppen: Kapitalismus überwinden. Learn, Love, Live, Resist!
Foto: Archiv

Wenn die Ökologiebewegung nicht ihre Hauptanstrengungen auf die Revolution in allen Bereichen des Lebens richtet, in den sozialen wie den natürlichen, in den persönlichen wie den ökonomischen, wie den kulturellen, dann wird die Bewegung allmählich zu einem Sicherheitsventil für die etablierte Ordnung werden“ (Bookchin 1981, S. 47).

Auf dem Weg in die Ökodiktatur?

Die Klimakatastrophe birgt gewaltige politische Potentiale – nichts gegen die rassistisch inszenierte Flüchtlingskrise. Denn: Was ist der Verlust von ethnischer Homogenität, Kultur und Heimat verglichen mit dem Verlust der Lebensgrundlage unserer Kinder? Was ist die vermeintliche islam(ist)ische „Umvolkung“ verglichen mit dem Auslöschen der gesamten Menschheit? Was ist das dumpfe rassistische Ressentiment von gesellschaftlich abgehängten sexistisch-maskulinen Proleten und ihren rechtsintellektuellen Aufhübschern gegen die wissenschaftlich fundierte Empörung von Kindern auf den Fridays-for-Future-Demonstrationen? Was sind die „Identitären“ gegen die blondgezopfte Greta?

Die drohende Auslöschung der Menschheit, die Zukunft unserer Kinder provoziert Gesinnungsethik, verlangt eine radikale Änderung des Konsum- und Freizeitverhaltens und rechtfertigt Eingriffe des Staates, gesetzliche Verbote und Einschränkungen. Da die Rettung national schwer zu erreichen ist, bedarf es eines internationalen Vorgehens. Vorschläge dazu von Intellektuellen gab es bereits in den 1970er Jahren. Der grün-autoritäre Herbert Gruhl schrieb: Am günstigsten wäre eine „Weltregierung“, die „mit allen Machtmitteln ausgestattet wäre“ und eine „entschlossen[e] Aufhebung von Freiheiten und Grundrechten“ vornimmt. (Gruhl 1978, S. 299) Ähnlich argumentierte zur gleichen Zeit der linksautoritäre Staatssozialist und Marxist Wolfgang Harich. Er meinte, die Perspektive einer herrschaftsfreien, kommunistischen Gesellschaft müsse angesichts der ökologischen Katastrophe aufgegeben werden. Ihm schwebte so etwas vor wie eine dauerhafte globale Öko-Diktatur (Harich 1984). Harich merkte übrigens lakonisch an, dass die Perspektive von Marx/Engels/Lenin, nämlich das Absterben des Staates und das Entstehen einer herrschaftsfreien Gesellschaft der Gleichen und Freien eine Art „anarchistischen Rest“ darstellt, von dem man sich angesichts der ökologischen Krisensituation verabschieden müsse. Das heißt: Bereits die verglichen mit der heute drohenden Klimakatastrophe harmlos erscheinende ökologische Krise der 1970er und 1980er Jahre veranlasste damalige Rechts- und Linksautoritäre, nach einem autoritären undemokratischen Staat zu rufen, in dem individuelle Freiheitsrechte hinderlich wären. Der damals sehr populäre Rudolf Bahro rief sogar nach einem „grünen Adolf“ (Katz 2006), als einer „repräsentativen Persönlichkeit“, die einer Ökologiebewegung als „Symbol […] in einer Menschengestalt“ vorangehen solle (Bahro 1987, S. 352f.). Auch Bahro wandte sich gegen anarchistische Denkansätze: Die ökologische Notwendigkeit eines „grünen Adolfs“ erledige das anarchistische Ideal „Keine Macht für niemand“.

Meine Befürchtung:

Vor dem Hintergrund des drohenden Klimakollapses werden rechts- und linksautoritäre Politikrezepte und „Gesinnungen“ wieder einmal akzeptabel. Zumal dann, wenn ein imaginäres „Wir“ als Verursacher ausgemacht ist: Wir, unser Wohlstand, unsere Fernreisen und SUVs sind die Verursacher für die sich abzeichnende Katastrophe, nicht etwa der global agierende Kapitalismus. Das hilft, die Systemfrage nicht stellen zu müssen. Unsere Schuld verlangt Buße und rechtfertigt Verzichtsforderungen. Eine grüne Verbotskultur – so nachvollziehbar Verbote im Einzelfall sein mögen – könnte dann der Anfang sein für eine autoritäre Gängelung. Der in sozialer und ökologischer Hinsicht zerstörerische globale Kapitalismus müsste dann erst gar nicht thematisiert werden. Im Gegenteil: Er ließe sich mit einer moderaten CO2-Steuer nachhaltig aufpeppen. (1)

Die anarchistische Tradition mit ihrer herrschafts- und damit auch kapitalismuskritischen Haltung, könnte so etwas wie ein kritisches Korrektiv gegenüber rechts- und linksautoritären Verlockungen bilden. Zudem existieren innerhalb der anarchistischen Traditionen einige Denkansätze, die ökologisch-nachhaltiges Denken unterstützen und ihnen eine emanzipatorische Richtung geben könnten. Letztere werde ich in meinem Beitrag kurz skizzieren. Doch zuvor die immer noch notwendigen Vorbemerkungen, wenn von Anarchismus und Anarchie die Rede ist.

1. Vorbemerkungen zum Anarchismus
  1. Anarchie bedeutet weder Chaos noch Gewalt und Terror, sondern Herrschaftslosigkeit bzw. eine gewalt- und herrschaftslose Gesellschaftsordnung. (2)
  2. Der Anarchismus ist kein klassischer „Ismus“, formuliert keine homogene Gesellschaftstheorie, sondern ist eher eine Haltung, ein Ideal, eine utopische Orientierung. „Den“ Anarchismus gibt es nicht!
  3. Anarchie ist schon gar keine geschlossene Utopie, kein Gesellschaftsbauplan im Sinne der so gern zitierten Renaissanceutopien oder der Utopien des 19. Jahrhunderts, sondern bietet allenfalls einige Vorschläge.
  4. Anarchisten und Anarchistinnen sind keine Linksradikalen. Sie lassen sich nicht ohne Substanzverlust im gängigen Rechts-Links-Schema unterbringen.
  5. Anarchisten und Anarchistinnen agierten im 20. Jahrhundert – oft sehr erfolgreich – innerhalb der Arbeiter(innen)- und Rätebewegungen, existierten aber auch solitär als intellektuelle Freidenker und Freidenkerinnen. (3)
  6. Zur Selbstbezeichnung „libertär“ greifen Anarchisten und Anarchistinnen, wenn sie das Vorurteil Anarchie gleich Terror und Chaos umgehen wollen oder wenn sie anarcho-revisionistische Positionen bezeichnen.
2. Die bürgerlich-marxistischen Fortschrittsideologie und Utopiefeindlichkeit
Ein wohlbeleibter Mann mit Baseballkappe und Gehstock sitzt auf einem Stuhl.
Murray Bookcin 1999 Foto: Janet Biehl / Wikipedia

Die Geschichte der Menschheit wird spätestens seit der Aufklärung als homogenisierendes Fortschrittsmodell konstruiert: Fortschreitendes Wissen ermöglicht fortschreitende Naturunterwerfung, ermöglicht fortschreitende Wirtschaft, ermöglicht fortschreitende Emanzipation des Menschen. Am Ende der fortschreitenden Geschichte steht dann bei Marx, Engels und Lenin der Kommunismus, in der die Natur unterworfen, angeeignet und „humanisiert“ ist.(4) Bei Sozialisten aller Couleur ist der Staatssozialismus das Ende der Geschichte. Für die „westliche Wertegemeinschaft“ scheint es der Kapitalismus und die liberale parlamentarische Demokratie zu sein, die alternativlos weiterexistieren soll. Alle diese geschichtsphilosophischen Modelle – gleichgültig ob links, rechts oder liberal – folgen einem Wachstums- und Fortschrittsmodel.

Dieses Modell findet seine reinste Form bei Hegel und im Marxismus. Marx und Engels wollten die Philosophie Hegels vom Kopf auf die Füße stellten, behielten in ihrer materialistischen Variante allerdings den theologisch verbürgten Fortschrittsautomatismus bei: Hegel schreibt in seinen Vorlesungen zur Philosophie der Geschichte: „Gott regiert die Welt, der Inhalt seiner Regierung, die Vollführung seines Plans ist die Weltgeschichte.“ (Hegel). Analog dazu heißt es bei Marx und Engels in der „deutschen Ideologie“: Der „Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben (wird). Wir nennen den Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt“ (Marx/Engels 1845/46 [1990], S. 53). Das Basis-Überbau-Theorem und die damit verbundene Widerspiegelungstheorie bestätigen die Utopiefeindlichkeit. (5) Die hier skizzierte Gesamtkonzeption ist der Utopie entgegengesetzt, vor allem einer Utopie der Nachhaltigkeit. Engels argumentiert, dass die „materialistische Geschichtswissenschaft“ die Utopie überwunden hat (Engels 1880 [1980]). Selbst der Bloch des „Prinzips Hoffnung“ sieht in der Utopie lediglich den Vorschein dessen, was sich ereignen wird. Damit wird der Utopie letztlich eine initiative gesellschaftsverändernde Kraft abgesprochen (Cantzen 1987, S. 36ff.).

3. Grundlagen des ökologischen Anarchismus: Wiederanschluss an die Natur

Anarchisten folgen diesen Fortschritts- und Wachstumsmodellen nicht. Sie setzten an die Stelle der geschichtsphilosophischen Annahme, dass aus technisch-wirtschaftlichem Fortschritt die Emanzipation der Menschheit resultiert, die anarchistische Utopie: Anarchie, also die (herrschafts- und damit hierarchiefreie) Gesellschaft der Freien und Gleichen,– ist nichts, was in der Geschichte selbst angelegt sei, sondern „ein Bestreben mit Hilfe eines Ideals eine neue Wirklichkeit zu schaffen“ (Landauer 1911 [1978], S. 2). Damit ist für Landauer klar: Anarchie – alias Sozialismus (6) – ist nicht abhängig von der Produktivkraftentwicklung, „hängt seiner Möglichkeit nach gar nicht von irgend einer Form der Technik und der Bedürfnisbefriedigung ab. Sozialismus ist zu allen Zeiten möglich, wenn eine genügende Zahl von Menschen ihn will“ (ebd., S. 61). (7) Der deutsche Anarchist und Sozialist Gustav Landauer – geboren 1870 in Karlsruhe als Sohn einer jüdischen, nicht religiösen Familie, 1919 in der Haft von rechten Freikorps-Soldaten ermordet nach Zerschlagung der Münchener Räterepublik – bietet, wie ich meine, den günstigsten Ausgangspunkt zur Entwicklung anarchistisch-ökologischer Denkansätze. Die Philosophie des Individual-Anarchisten Max Stirner, der evolutionsbiologische Ansatz Peter Kropotkin u.a. lassen sich in die Konzeptionen Landauers einbinden. Seine sehr deutliche Kritik am Staatssozialismus und Marxismus haben m. E. eine Rezeption seines Werkes innerhalb der „Linken“ erschwert. Doch genau diese Kritik macht es offen für eine Utopie und Perspektive einer ökologischen Gesellschaft. Erschwerend wirkte auch Landauers „gottlose Mystik“, die er dem Materialismus seiner politischen Gegner auf Seiten der Linken entgegenstellte. Diese an Meister Eckhart, an der Sprachkritik Mauthners und der Philosophie Spinozas entwickelte Mystik öffnet Landauer – wie in einer von Siegbert Wolf neu herausgegebenen und kommentierten Neuausgabe von Landauers Werk „Skepsis und Mystik“ sehr deutlich wird – einen anderen Blick auf Welt und Natur (Landauer 1903 [2011], S. 39ff.).

Die Anarchie in anarchistischen Utopien wie denen von William Morris (1890 [1981]), Le Guin (1976) u.a., ist nicht an einen bestimmten Stand der Produktivkraftentwicklung und damit die Ausbeutung der Natur und ihre „Humanisierung“ gebunden. Das heißt nicht, dass sich Anarchistinnen und Anarchisten eine statische Gesellschaft als ihre Utopie entwerfen. Im Gegenteil: Die anarchistische Gesellschaft „sucht die vollständige Entwicklung der Individualität, verbunden mit der höchsten Entwicklung der unter allen Gesichtspunkten freiwilligen Verbindung für alle möglichen Stufen, für alle denkbaren Ziele: eine stets wandelbare Verbindung, die in sich selbst die Grundlagen der Dauer trägt und die Formen annimmt, die in jedem Augenblick am besten der mannigfaltigen Bestrebungen aller entsprechen“ (Kropotkin 1896 [1983], S. 68). Kropotkin (1842-1921) nimmt eine permanente Änderung einer anarchistischen Gesellschaft an. Die Renaissance-Utopisten Morus, Campanella, Bacon dachten ihre Utopien jeweils statisch. Sie stellen die perfekte Ordnung – um es ein wenig zuzuspitzen – als eine „geschlossene“ Gesellschaft dar. Anarchistische Utopien stellen sich ihre Idealgesellschaft als variable vor, als eine Ordnung, die sich ständig verändert. Anarchist(inn)en entwerfen also eine „offene Gesellschaft“. Die Utopien folgen aber Idealen, freien Entwürfen der Herrschaftslosigkeit. Utopien sind somit gerade nicht gedacht als Vorwegnahme dessen, was bereits im Geschichtsprozess angelegt ist.

Die geschilderte Utopiefeindlichkeit im Werk von Marx/Engels und des Marxismus‘ seiner Zeit führt Landauer auf die „materialistische Geschichtsauffassung“ zurück. In seinem „Aufruf zum Sozialismus“ interpretiert er den „Entwicklungssozialismus“ als Widerspiegelung des Industrialismus. Dabei kommt immer wieder das „industrialistische“ Mensch-Natur-Verhältnis in den Blick. Landauers Marxismuskritik ist damit auch als Industrialismuskritik lesbar und umgekehrt: Seine Industrialismuskritik ist eine Kritik am Marxismus. Irritierend mag zunächst der Satz sein: „Der Vater des Marxismus ist der Dampf. /Alte Weiber prophezeien aus dem Kaffeesatz. Karl Marx prophezeite aus dem Dampf.“ (Landauer 1978, S. 48).

Die in diese Polemik eingebundene Analyse verweist auf die Herkunft des „Entwicklungssozialismus“, nämlich den Industrialismus des 19. Jahrhunderts: „Weil aber nicht nur die fortschreitende Technik in ihrem Geistchen sich abspiegelt, sondern ebenso auch die übrigen Tendenzen der Zeit, darum ist ihnen auch der Kapitalismus Fortschritt, ist ihnen auch der Zentralstaat Fortschritt“ (ebd., S. 57). Sozialismus, wie ihn Landauer versteht, ist keinesfalls durch die Inbesitznahme des Kapitalismus durch einen revolutionären Staat oder das Proletariat zu erreichen, sondern nur durch eine Umstrukturierung der gesamten Gesellschaft, deren Wirtschaft und auch des gesellschaftlichen Mensch-Natur-Verhältnisses.

Die im kapitalistischen Industrialismus geschehene Aneignung der Natur und die hier erfolgte industrielle „Humanisierung der Natur“ verlangt eine Änderung. Landauer skizziert ein anderes Mensch-Natur-Verhältnis mit der Formulierung „Wiederanschluss (des Menschen) an die Natur“. Natur ist damit nicht etwas, was restlos „angeeignet“ und vollständig beherrscht werden soll, sondern bleibt ein respektiertes Anderes, was durchaus auch als etwas Anderes erhalten bleiben kann. Natur ist damit – ebenso wie der andere Mensch – kein bloßes Material, dessen sich der Mensch rücksichtslos bemächtigen kann. Der mit der „Humanisierung der Natur“ dialektisch einhergehende „Naturalisierung des Menschen“ setzt Landauer eine Formulierung entgegen, die sich der Aneignungs- und Verarbeitungslogik verweigert. Landauer spricht davon, dass eine naturnahe Gesellschaft auch „ein Stück Natur von uns lebendig“ (Landauer 1977, S. 103 ff.) werden lassen kann. Damit unterscheidet sich Landauers Denken grundsätzlich von jener Natur-Verwertungslogik, die den „Entwicklungssozialismus“ der Marxisten prägte und nicht minder deutlich von der kapitalistischen Verwertungslogik.

 
Ein aufrecht gehender Rabe mit Jacke, Hose und Stiefel trägt einen Becher Kaffee und eine Termoskanne
Rabe, Zeichnung: Oli
4. Anarchistische Utopien und Strategien

Der Gedanke eines „Wiederanschlusses an die Natur“ fließt als ein Element in die soziale Utopie Landauers ein. Landauer stellt zunächst fest, dass Naturzerstörung verbunden ist mit Sozialverfall. Im Kapitalismus seien „alle wirtschaftlich-technischen Fortschritte […] in ein System sozialen Verfalls eingebunden“ (Landauer 1911 [1978], S. 47). Eine soziale und ökologische Gesellschaft, wie sie Landauer versteht, kann deshalb nicht verstanden werden als bloße Weiterentwicklung des global agierenden, staatlich flankierten Kapitalismus, sondern durch eine konsequente „Vergesellschaftung“ herrschaftlicher Strukturen in Staat und Wirtschaft. Zwei Zielrichtungen oder Strategien lassen sich dabei unterscheiden: Einmal geht es darum, wie Landauer es mehrfach formuliert, „aus dem Kapitalismus auszutreten“ und mit sozialistischen Siedlungen neu zu beginnen (Landauer 1909 [1977], S. 109). Zum anderen geht es darum, bestehende herrschaftliche Strukturen in Wirtschaft und Staat zu vergesellschaften, das heißt zum Beispiel in rätedemokratische Strukturen zu überführen. Auf den politischen Bereich bezogen, meint das eine Vergesellschaftung des Staates und Entstaatlichung der Gesellschaft. Bezogen auf den Bereich der Ökonomie zielt eine Vergesellschaftung auf eine demokratische Kontrolle der Produktion und eine Überführung in eine genossenschaftliche Organisationsform. Eine weitgehende Dezentralisierung wäre notwendig. Für eine herrschaftsfreie Kooperation entwickeln Anarchist(inn)en föderalistische Konzepte, also Entscheidungsverläufe, die „von unten nach oben“ organisiert sind. Die Utopie einer dezentral-föderalen Gesellschaftsordnung ist innerhalb des Anarchismus bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts präsent. Dabei beziehen sich viele historische Anarchist(inn)en auf die Ideen des heute u.a. aufgrund seiner antisemitischen und frauenfeindlichen Positionen zu Recht umstrittenen französischen Genossenschaftstheoretikers und Föderalisten Proudhon. Proudhon (1806-1865) schreibt: „Alle meine wirtschaftlichen Ideen, die ich (…) ausgearbeitet habe, lassen sich in diese drei Worte zusammenfassen: landwirtschaftlich-industrielle Föderation. Alle meine politischen Ideen lassen sich auf eine ähnliche Formel zurückführen: politische Föderation oder Dezentralisation“ (Proudhon 1863 [1963], S. 263). Weder Proudhon noch Landauer verstehen den Föderalismus als Zusammenschluss von Nationalstaaten, sondern als eine globale Gesellschaft, die von unten nach oben organisiert ist, bei weitgehender Autonomie der Basiseinheiten.

Ausgangspunkt ist der Einzelne und seine Selbstbestimmung und die autonomen Basiseinheiten, die aus zusammengeschlossenen Einzelnen bestehen. Das radikal-individualistische Denken von Max Stirner bleibt hier erhalten, (8) wird aber um den Aspekt der Kooperation erweitert. Das Kooperationsmodell „Föderalismus“, wie er im Anarchismus verstanden wird, zielt auf freiwillige Bündnisse ohne Vereinheitlichung. Das Augenmerk richtet sich – bei politischen und ökonomischen Föderationen – auf die freien „Bünde“ wie es Landauer nennt, also auf die Vermittlung: „Räumt mit den autoritären Vermittlern auf; schafft die Schmarotzer ab; sorgt für die unmittelbare Verbindung eurer Interessen“ Herrschaft entsteht durch die „autoritären Vermittler“ (Landauer 1911 [1978], S. 103).

5. Ausschaltung der „autoritären Vermittler“

Diese Kritik gewinnt in Landauers „Kultursozialismus“ eine über das Gesellschaftsorganisatorische hinausreichende Dimension: Die „autoritären Vermittler“ pervertieren nicht nur die sozialen Beziehungen, sondern auch das Selbstverhältnis der Individuen zu sich und ihrem Denken sowie ihr Verhältnis zur äußeren Welt. Mit dem Begriff „Geist“ kennzeichnet Landauer das dem „autoritären Vermittlern“ entgegengesetzte: „Geist ist Verbindung des Getrennten, der Sachen, der Begriffe und Menschen“ (Landauer 1911 [1978], S. 23). Dieses Verständnis von Sozialismus – alias Anarchie – versteht Landauer als „Verbindung des Getrennten“, als „Kulturbewegung“ und „Kampf um Schönheit, Größe, Fülle“, als „Denken, Fühlen und Wollen“ (Landauer 1911 [1978], S. 22). Geist meint hier also eine machtfreie Verbindung des Getrennten. Diese machtfreien Verbindungen, die auch institutionalisiert sein können, „schichten“ die Gesellschaft, binden die Einzelnen ein in Selbstverwaltungsstrukturen und wirken einer Vereinzelung und Isolierung entgegen. (9) Das heißt, eine „geschichtete“ beziehungsweise „strukturierte“ Gesellschaft schützt einerseits den Einzelnen vor Isolation und Vereinzelung, ermöglicht andererseits Kooperation, ohne dass zentralistische und herrschaftliche Strukturen entstehen.

Landauer konzentriert sich in seiner Utopie also auf das, was die Menschen „vermittelt“. An die Stelle der „autoritären Vermittler“ treten freie Vereinbarungen und „Bünde“ oder auch „Geist“. (10) Um diese Chiffre „Geist“ zu erläutern, bemüht Landauer ein heute vielleicht unverständliches Pathos: „Der Geist ist es, der Geist der Denker, der Geist der vom Gefühl überwältigten, der großen Liebenden, der Geist derer, denen das Selbstgefühl und die Liebe zusammenschmilzt zur großen Welterkenntnis, der Geist hat die Völker zur Größe, zum Bunde, zur Freiheit geführt“ (Landauer 1911 [1978], S. 5). Utopie ist in diesem Zusammenhang der „Geist“, der noch nicht realisiert ist, der seinen Ort noch nicht gefunden hat. Die realisierte Utopie ist keine mehr. Sie nennt Landauer in seiner Schrift „Revolution“ „Topie“ (Landauer 1907 [1974], S. 15f.).

Macht und Herrschaft, wie sie Landauer versteht, ist geistlose Verbindung: „Wo Geistlosigkeit ist, da ist Staat. Der Staat ist das Surrogat des Geistes“ (Landauer 1911 [1978], S. 37) „Geist“ bezeichnet in Landauers ungewöhnlicher Begriffsverwendung eine Verbindung ohne Unterordnung, eine Verbindung, die nicht vereinheitlicht, restlos integriert, sondern ein Miteinander und Nebeneinander ermöglichen, bei dem Anderes auch anders bleiben darf und soll. Landauer richtet sich gegen eine Eindimensionalisierung der Welt. (11)

Anarchistisches Denken im Anschluss an Landauer bleibt offen gegenüber einer Welt der Vielfalt und Mehrdeutigkeit, deren Verlust auch gegenwärtig beklagt wird (Bauer 2018). Eine anarchistische Gesellschaft entsteht, so Landauer, „auf dem Weg des individuellsten Individualismus und der Neuentstehung der kleinsten Körperschaften: der Gemeinden vor allen anderen“ (Landauer 1911 [1978], S. 116). Ausgehend von den Gemeinden dehnen sich die Beziehungen weltweit aus: „Das größte Außen, das je auf Erden war, muss geschaffen werden und bahnt sich in den privilegierten Schichten schon an: die Erdmenschheit […]. Das Umfänglichste gilt es zu bauen, und im Kleinen muss der Bau begonnen werden“ (Landauer 1911 [1978], S. 116).

6. Austritt aus dem Kapitalismus

Dieses „Beginnen im Kleinen“ kann auf Vorbilder und sogar auf bestehende Strukturen zurückgreifen. Landauer und nach ihm auch der russische Anarchist Kropotkin weisen auf alte Genossenschaftstraditionen hin: „Vieles ist da, woran wir anschließen können […] Dorfgemeinden mit Resten alten Gemeinbesitzes, mit den Erinnerungen der Bauern und Landarbeiter […] Einrichtungen der Gemeinschaft für Feldarbeit und Handwerk“ (ebd., S. 145). Im revolutionären Russland und im Spanien der Bürgerkriegszeit stehen solche genossenschaftlichen Traditionen in Zusammenhang mit revolutionären Bewegungen.

Landauer, Proudhon und Kropotkin plädieren für den Erhalt und den Ausbau noch vorhandener Formen dezentraler Selbstorganisation. Landauer betont die Notwendigkeit, diese verschütteten Traditionen wieder neu zu lernen: „Alles müssen wir erst wieder lernen: die Freude der Arbeit, der Gemeinsamkeit, der gegenseitigen Schonung […]. Sozialismus als Wirklichkeit kann nur erlernt werden; der Sozialismus ist wie jedes Leben ein Versuch.“ (ebd., S. 147f.) Das große Ziel dieses „kleinen Beginnens“ ist die Entwicklung einer Alternativökonomie durch einen, wie Landauer sagt, „aktiven Generalstreik“, „die Weigerung, für andere, für den Reichen […] zu arbeiten. […] Der aktive Generalstreik wird erst dann kommen und siegen, wenn die arbeitenden Menschen sich in den Stand gesetzt haben, nicht einen Deut ihrer Aktivität, ihrer Arbeit anderen zu geben, sondern nur noch für ihren eigenen Bedarf, ihren wirklichen Bedarf zu arbeiten“ (ebd., 145f.). Verbunden bleibt ein solcher „Ausstieg aus dem Kapitalismus“ und einer dezentralen Vernetzung mit einem „Wiederanschluss an die Natur“, ohne den „grässlichen Raubbau“ in entfernten Ländern. Konkret kritisiert Landauer, die chemische Überdüngung der Böden in der industriellen Landwirtschaft (Landauer 1977, S. 63).

Wie eine Technik aussehen könnte, die mit den Prinzipien einer anarchistischen Gesellschaft in Einklang steht, aussehen kann, deutet sich bereits in der Kritik an der kapitalistischen Technik und Industrie an: Sie muss dezentral anwendbar und kontrollierbar sein, muss den kreativen Möglichkeiten der Menschen entgegenkommen und eine gesellschaftsorganisatorische, ökonomische und soziale Emanzipation gewährleisten. Zudem plädieren Anarchist(inn)en vor allem um eine Befreiung der Arbeit und, nicht so sehr für eine Befreiung von der Arbeit. Arbeit soll kreativ und lustvoll sein und den Arbeitenden Lebensfreude und Erfüllung geben. Gegenüber der staatssozialistischen Konkurrenz wendet Landauer ein, sie ließen „ganz außer Acht, wie gründlich sich […] die Technik der Sozialisten von der kapitalistischen Technik unterscheiden wird“ (Landauer 1911 [1978], S. 91f.).

Die Industrialismus- und Technikkritik im Anarchismus wendet sich nicht nur gegen die fehlenden Aneignungsmöglichkeiten einer zentralistisch angewandten Industrie, nicht nur gegen die Entfremdung des Menschen in bestimmten Arbeitsabläufen und ihren Arbeitsprodukten, sondern auch die Entfremdung des Menschen von der Natur, die sich als Zerstörung der natürlichen Umwelt auswirkt, aber ebenso als Entfremdung des Menschen von seiner eigenen Natürlichkeit. Der US-amerikanische Anarchist Murray Bookchin (1921-2006) sieht noch einen anderen Zusammenhang zwischen Ökologie und Anarchismus: „Der Ökologe – sofern er mehr ist als ein Techniker – neigt dazu, den Ausdruck ‚Gewalt über die Natur‘ abzulehnen. […] Dementsprechend redet der Anarchist seinerseits in Begriffen wie gesellschaftliche Spontanität, Freisetzung der gesellschaftlichen und menschlichen Kräfte und den freien Ausdruck der Kreativität. Beide sehen auf ihre Weise Autorität als etwas Hinderliches an, als eine Last, die die kreativen Möglichkeiten der natürlichen und gesellschaftlichen Situation behindert. Beider Ziel ist es nicht, ein Gebiet zu beherrschen, sondern es zu befreien“ (Bookchin 1982, S. 53f.).

Fazit

Bedrohungsszenarien wie der Klimakollaps lassen sich für rechts- und linksautoritäre Politiken einer radikalen Beschränkung individueller Freiheitsrechte instrumentalisieren.

So könnten sich emanzipatorische Bewegungen zugleich mit der Klimakatastrophe entsorgen lassen. Der globale Kapitalismus ließe sich klimaeffizient fortführen, seine staatlich abgesicherten Herrschaftsstrukturen ließen sich durch autoritäre Maßnahmen wie eine systemerhaltene Verbotskultur effektivieren. Aus dem anarchistischen Denken lassen sich Hinweise rekonstruieren, wie ein nachhaltiges und soziales Wirtschaften zusammen mit individueller Freiheit möglich sein könnte. Fertige Konzepte bieten sie sicherlich nicht, ein kritisches Korrektiv hingegen schon. „Wenn die Ökologiebewegung nicht das Problem der Herrschaft mit all ihren Aspekten aufgreift, wird sie nichts dazu beitragen, um die grundlegenden Ursachen der ökologischen Krise unserer Zeit zu beseitigen“ (Bookchin 1981, S. 45).

Rolf Cantzen

* Dieser Artikel ist ein Vorabdruck aus: Benjamin Görgen / Björn Wendt (Hg.), Sozial-ökologische Utopien. Diesseits oder jenseits von Wachstum und Kapitalismus. Das Buch erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2020 im Oekom-Verlag München. Es soll durch eine Crowdfunding-Kampagne finanziert werden. Siehe: https://www.oekom-crowd.de

 

Anmerkungen:

1) Der Taz-Autor Sebastian Erb meint den programmatischen Titel seines Artikels nicht ironisch: „Wir brauchen eine richtige Verbotspartei“ (Erb 2019, S.19).

2) An dem Vorurteil Anarchie gleicht Terror und Gewalt tragen Anarchisten eine nicht unerhebliche Mitschuld. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu Terroranschlägen von Täter(inne)n, die sich als Anarchist(inn)en bezeichneten. Selbst viele „Klassiker“ des Anarchismus distanzierten sich nur zögernd von dieser „Taktik“, die auch unter der Bezeichnung „Propaganda der Tat“ diskutiert wurde. Terror und Gewalt passten den Hüter(inne)n des Bestehenden bestens ins politische Konzept. Den Rechten rechtfertigte es ihre Repressionspolitik, die etablierten Linken konnten sich als einzig wahre Alternative zum Kapitalismus empfehlen. Nach den Mitgliedern der RAF wurden zwar unter dem Label „anarchistische Gewalttäter(innen)“ gefahndet, doch sie bekannten sich zum revolutionären Marxismus, nicht zum Anarchismus (Cantzen 1987, S. 66ff.). Heute fühlen sich die meisten Anarchist(inn)en aus unterschiedlichen Gründen der Gewaltlosigkeit verpflichtet.

3) Der Anarcho-Syndikalismus, also die anarchistischen Gewerkschaftsbewegungen, war vor allem in Spanien und Südamerika erfolgreich, doch auch im Deutschland der früher 1920er Jahre. Außerhalb der Arbeiter(innen)bewegung bekannten sich viele Intellektuelle und Schriftsteller(innen) zum Anarchismus. Um nur wenige zu nennen: Tolstoi, Traven, Mühsam und Hašek (Cantzen & Dringenberg 2018).

4) Es ist mir durchaus klar, dass es sich bei der „Humanisierung der Natur“ um einen dialektischen Prozess handelt: Der Mensch unterwirft sich mittels Arbeit die Natur und „naturalisiert“ sich damit auch selbst. Dennoch folgt ein solches Verständnis einer Verwertungslogik: Natur wird im Aneignungsprozess vermenschlicht.

5) Es ist mir klar, dass diese Zuweisungen „komplexitätsreduziert“ sind.

6) Landauer meint damit keinen Staatssozialismus, sondern eine Art von Genossenschaftssozialismus, der Privatbesitz durchaus zulässt, diesen aber vom Eigentum unterscheidet. Besitz ist an den unmittelbaren Gebrauch von Land, Haus, Produktionswerkzeuge etc. gebunden und ist nicht gegen Geld übertragbar. Viele Anarchist(inn)en verstehen sich jedoch als Kommunist(inn)en in dem Sinne, dass etwa Kommunen die Produktionsmittel gehören (Cantzen 1987, S. 101 ff.).

7) Diese Formulierungen häufen sich in Landauers „Aufruf zum Sozialismus“ (1911 [1978]) und in seinen drei „Flugblättern“ (1977).

8) Die radikale Philosophie Max Stirners, wie ich sie verstehe, propagiert keinen engstirnigen Egoismus, sondern eine radikale Kritik an allen Ideologien, die das Ich ein- und unterordnet. Es gibt, so Stirner, nichts, das dem Ich übergeordnet wäre, kein Ideal, kein Staat, keine Religion, keine Wertvorstellung: „Alle Wahrheiten unter Mir sind Mir lieb; eine Wahrheit über Mir, eine Wahrheit nach der Ich Mich richten müßte, kenne Ich nicht. Für Mich gibt es keine Wahrheit, denn über Mich geht nichts.“ (Stirner 1848 [1979], S. 399).

9) Landauer plädiert in diesem Sinne für eine „geschichtete Gesellschaft“, Martin Buber nimmt diesen Gedanken auf und spricht in seinem Buch „Pfade in Utopia“ von einer „strukturierter Gesellschaft“ (Buber 1985).

10) Martin Bubers „Ich-Du-Philosophie“ (1984) scheint mir auch geprägt zu sein von Landauers Kritik an den „autoritären Vermittlern“ und nicht zuletzt von seiner Schrift „Skepsis und Mystik“.

11) Anarchistisches Denken im Anschluss an Landauer bleibt offen gegenüber einer Welt der Vielfalt und Mehrdeutigkeit, deren Verlust zum Beispiel Thomas Bauer beklagt (2018).

 

Literatur:

Bauer, T. (2018): Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt, Stuttgart.

Bahro, R. (1987): Die Logik der Rettung, München.

Bookchin, M. (1981): Hierarchie und Herrschaft, Berlin.

Bookchin, M. (1982): Ökologie und revolutionäres Bewusstsein, in: Bookchin, M.: Natur und revolutionäres Bewusstsein, Wilnsdorf-Anzhausen, S. 24-60.

Bookchin, M. (1985): Die Ökologie der Freiheit. Wir brauchen keine Hierarchien, Weinheim und Basel.

Buber, M. (1950 [1985]): Pfade in Utopia. Über Gemeinschaft und deren Verwirklichung, Heidelberg.

Buber, M. (1984): Das dialogische Prinzip, Heidelberg.

Cantzen, R. (1987): Weniger Staat – mehr Gesellschaft. Freiheit. Ökologie. Anarchismus, Frankfurt a. M.

Cantzen, R.; Dringenberg, B. (2018): Biere. Tiere. Anarchie. Jaroslav Hasek – mehr als Schwejk, Köln.

Engels, F. (1880 [1980]): Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft. In: MEW, Band 19, Berlin, S. 177-228.

Erb, Sebastian (2019): „Wir brauchen eine richtige Verbotspartei“. In: Taz, 15/16. Juni 2019, S.19.

Gruhl, H. (1978): Ein Planet wird geplündert, Frankfurt a. M.

Harich, W. (1984): Kommunismus ohne Wachstum, Babeuf und der Club of Rome, Reinbek.

Katz, Peter (2006): Bahros grüne Adolfs. Die „Neue Rechte“ an der Berliner Humboldt-Universität. [www.bifff-berlin.de/Bahro.htm; 18.6.2019].

Kropotkin, P. (1896 [1983]): Der Anarchismus. Seine Philosophie, sein Ideal, Siegen-Eiserfeld.

Landauer, G. (1903 [2011]): Skepsis und Mystik. Versuche im Anschluss an Mauthners Sprachkritik, Ausgewählte Schriften, Band 7, Herausgegeben von Siegbert Wolf, Lich.

Landauer, G. (1907 [1974]): Revolution, Berlin.

Landauer, G. (1911 [1978]): Aufruf zum Sozialismus, Westbevern.

Landauer, G. (1977): Beginnen. Aufsätze über Sozialismus, Westbevern.

Le Guin, U. (1976): Planet der Habnichtse, München.

Marx K./Engels, F. (1845/46 [1990]): Die deutsche Ideologie. In: MEW, Band 3, Berlin, S. 9-532.

Morris, W. (1890 [1981]): Kunde von Nirgendwo. Utopie der vollendeten kommunistischen Gesellschaft, Reutlingen.

Proudhon, P.J. (1863 [1963]). Über das föderative Prinzip und die Notwendigkeit, die Partei der Revolution wiederherzustellen. In: P. J. Proudhon, Ausgewählte Texte, Herausgegeben und eingeleitet von Thilo Ramm, Stuttgart, S. 193-264

Stirner, M. (1848 [1979]): Der Einzige und sein Eigentum, Stuttgart.