Utopie und Dystopie des Klimawandels

| Erhard Recht

Wie wird sich der Klimawandel auf unsere Zukunft auswirken? Werden wir in einer Dystopie leben oder werden die Veränderungen, die notwendig sind, um unseren Lebensraum zu erhalten, auch eine „utopische“ Veränderung unserer Gesellschaft ermöglichen? Hier sind zwei Entwürfe zur Anregung.

Dystopie

Die schwächlichen Anstrengungen der Regierungen, den Klimawandel zu stoppen, schlagen fehl. Durch das Überschreiten von Kipppunkten wird eine Dynamik in Gang gesetzt, die Menschen nicht mehr aufhalten können. Das Eis an den Polen schmilzt, der Golfstrom kippt, Länder werden unbewohnbar, Küstenregionen überschwemmt, andere verwüsten. Feuersbrünste zerstören die Wälder. Die Reichen und Mächtigen ziehen sich in Oasen zurück. Sie werden verteidigt von Untergebenen, die etwas besser gestellt sind als die Massen draußen. Das Prinzip der Festung Europa. Außerhalb wird die Bevölkerung durch Kriege, Hungersnöte, Krankheiten dezimiert.

Utopie

Mit Hängen und Würgen gelingt es, den Klimawandel zu stoppen. Die Erfahrung, eine außerordentliche Gefahr gemeinsam bewältigt zu haben, schafft ein neues Bewusstsein. Die Menschen machen ihre Geschichte nicht nur selbst, sondern auch aus freien Stücken. Die Stärkung internationaler Behörden führt zu einer Regulierung des Kapitalismus. Die Energieversorgung wird zu 100 % auf erneuerbare Energien umgestellt. Die Kooperation zwischen Ländern des Südens und Nordens bewirkt eine Angleichung der Lebensverhältnisse. Die Welt wird als Einheit betrachtet und der Mensch als Teil dieser Einheit.

Was ist realistischer?

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