Zivilcourage gegen den russischen Angriffskrieg

Feminist Anti-War Resistance (FAR) aus Russland

 481 september 2023 Lea Heuser

Seit 1988 zeichnet der Aachener Friedenspreis e.V. alljährlich Menschen und Gruppen aus, die sich von unten her und oft aus benachteiligten Positionen für Frieden und Verständigung einsetzen. Der Preis, über den die gesamte, rund vierhundertköpfige Mitgliedschaft des Vereins entscheidet, ehrt vor allem unbekannte Projekte oder Personen, die durch die öffentliche Aufmerksamkeit meist mehr Unterstützung erfahren als durch das Preisgeld von jeweils 2.000 Euro. Auch 2023 möchte der Aachener Friedenspreis seinen Preisträger*innen mehr Strahlkraft verschaffen und sie so vor Repressionen und Gewalt schützen, denn beide Gruppierungen, die den Preis am 1. September in Aachen erhalten werden, sind mit schwierigen Bedingungen konfrontiert.Ausgezeichnet werden Feminist Anti-War Resistance (FAR) aus Russland und der Human Rights Defenders Fund (HRDF) aus Israel/Palästina. Beide stehen für aktuelle Konflikte und können von Schutz durch Aufmerksamkeit nur profitieren. In dieser GWR stellen wir aufgrund von Platzmangel nur die FAR vor. (GWR-Red.) Weiterlesen

„Es geht um Selbstbestimmung“

Solidarität mit der revolutionären Bewegung im Iran. Ein Gespräch mit den Feministinnen Shouresh und Alexandra

 478 april 2023 Interview: Bernd Drücke

Die neue Radio-Graswurzelrevolution-Sendung zum Iran kann jetzt in der NRWision-Mediathek gehört werden, inklusive Musik. ((1)) Wir veröffentlichen Auszüge aus dem Gespräch, das GWR-Redakteur Bernd Drücke Ende Februar 2023 mit den Feministinnen Shouresh und Alexandra geführt hat. (GWR-Red.) Weiterlesen

Patriarchale Gewalt als ständige Erfahrung

Frauen* in Pakistan wehren sich gegen Übergriffe und Ausgrenzung

 475 januar 2023 Interview: Silke

Die Alltagsrealitäten von Frauen* in Pakistan sind vielfältig, doch trotz der großen Unterschiede zwischen Stadt und Land, zwischen verschiedenen Klassen, sozialen Gruppen und Regionen sind Gewalt, Diskriminierung und Benachteiligung überall erschreckende Normalität. Die Aktivistin Amna Mawaz Khan, die in der feministischen Women Democratic Front aktiv ist, gibt im Interview mit der Graswurzelrevolution einen Überblick über die Lebensumstände von Pakistanerinnen* und über die feministischen Bewegungen, die gegen die patriarchalen Strukturen aufbegehren. (GWR-Red.) Weiterlesen

Queerisierung der Geschichte: Die NS-Verfolgung polnischer LGBTQIA-Personen erforschen

Interview mit der Historikerin Joanna Ostrowska

 472 oktober 2022 Interview: moku

Joanna Ostrowska ist eine polnische Historikerin und LGBTQIA-Aktivistin. In ihren Büchern veröffentlicht sie die Ergebnisse ihrer Forschungen zu sexueller Zwangsarbeit und zur Verfolgung psychosexueller Minderheiten bzw. homosexueller Männer während des Zweiten Weltkriegs. Im ersten Teil des Interviews mit der Graswurzelrevolution, der in der GWR 471 erschien, stellte sie einige Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus vor und deckte die Mechanismen der NS-Bürokratie auf. Im jetzigen zweiten Teil reflektiert Joanna Ostrowska ihre Arbeit als Historikerin und die Bedeutung ihrer Forschungen für die Geschichtsschreibung und für die heutige Situation der LGBTQIA-Menschen in Polen. Für ihr Buch „Sie. Homosexuelle während des Zweiten Weltkriegs“ wurde sie in der Kategorie Publikumspreis mit dem Nike-Literaturpreis 2022 ausgezeichnet. (GWR-Red.)   Weiterlesen

Es ist nicht der Krieg, der vergewaltigt, es sind konkrete Männer

Sexualisierte Gewalt als Besatzungsstrategie

 470 sommer 2022 Anne S. Respondek

Seit Beginn des Ukrainekriegs hat sich die sexualisierte Gewalt gegen Frauen vervielfacht. Soldaten und Milizangehörige nutzen den Machtraum, den der Krieg für patriarchale Gewalttaten eröffnet, und vergewaltigen zahllose Mädchen und Frauen. Eine besondere Rolle kommt dabei den Vergewaltigungen durch Besatzungssoldaten zu, die mit diesen konkreten sexualisierten Gewaltakten zugleich ihre militärische Überlegenheit und die Hilflosigkeit der unterworfenen männlichen Bevölkerung vermitteln wollen. Ihren Beitrag über die brutalen Kriegsverbrechen in der Ukraine verbindet Anne S. Respondek mit einem Appell, diese Taten nicht länger achselzuckend hinzunehmen. (GWR-Red.) Weiterlesen

„Wo ich herkomme, haben die Frauen Macht!“

Frauengeschichte selbst schreiben

 470 sommer 2022 Claudia Wegener

Das Womenʼs History Museum (WHM, Museum für Frauengeschichte) in Sambias Hauptstadt Lusaka hilft seinem Land, die vergessene Hälfte seiner Geschichte wiederzuentdecken: Die Gründerinnen entreißen unsichtbar gemachte Frauen aus Sambia und benachbarten Ländern dem Vergessen. Unter anderem veröffentlichen sie deren Biografien bei Wikipedia und in Form von ansprechend gestalteten animierten Kurzvideo-Serien. Über diesen erfolgreichen Ansatz, weibliche Gegengeschichte zu schreiben und niedrigschwellig zugänglich zu machen, berichtet Claudia Wegener. (GWR-Red.) Weiterlesen

„Die spezifischen Auswirkungen von Kriegen auf Frauen werden in der Regel ignoriert“

Beratung und praktische Unterstützung für Frauen in der Ukraine

 469 mai 2022 Interview: Silke

Kriege und ihre Folgen treffen Frauen* in besonderem Maß. An genau diesem Punkt setzt der Verein AMICA an, der Frauen in Krisengebieten unterstützt und schon seit mehreren Jahren mit einer lokalen Initiative in der Ostukraine zusammenarbeitet. Im Interview mit der Graswurzelrevolution gibt Cornelia Grothe von AMICA Einblicke in das Engagement in der Ukraine und in die prekäre Situation von Frauen. (GWR-Red.) Weiterlesen

„… aus sanitären Gründen vernichtet“

Julie H.: Ausgegrenzt, verfolgt, vernichtet

 466 februar 2022 Anne S. Respondek

Wenig gesprochen wird über Frauen, die wegen wechselnder Sexualpartner, wiederholter Regelverstöße oder eines anderweitig unangepassten Lebenswandels von den Nazis als „Asoziale“ verfolgt und oftmals ermordet wurden, und kaum eine der Überlebenden wurde rehabilitiert – bis heute. Anne S. Respondek hat die Lebens- und Verfolgungsgeschichte von Julie H., die zudem als „Jüdin“ vom mörderischen Antisemitismus der Nazis betroffen war, erforscht und in ihrem Artikel für die GWR zusammengefasst. (GWR-Red.) Weiterlesen