Von Wyhl bis zu den Castor-Blockaden

Der strategische Einfluss der gewaltfreien Aktionsgruppen auf die Geschichte der Anti-AKW-Bewegung

 420 sommer 2017

Der "Atomausstieg" in Deutschland bis 2022 umfasst nicht alle Atomanlagen - nicht etwa die Urananreicherungsanlage in Gronau und damit den Export. Auch die vorgesehenen Stilllegungen sollte die Anti-Atom-Bewegung z.B. durch das Blockieren von Atommülltransporten beschleunigen. Die Anti-AKW-Bewegung hat in mehr als 40 Jahren Kampf die Atomindustrie zurückgedrängt. Diese Bewegung war die erfolgreichste der Neuen Sozialen Bewegungen in der Bundesrepublik nach 1968. An ihrem relativen Erfolg hatten die Strömung der gewaltfreien Aktionsgruppen, die FÖGA (Föderation gewaltfreier Aktionsgruppen) von 1980-1997, unzählige "Bezugsgruppen", künstlerische Kollektive (z.B. die Konzertgruppe "Lebenslaute") und "Trainingskollektive" sowie die gewaltfreien AnarchistInnen um die Zeitung "Graswurzelrevolution" entscheidenden Anteil. Leider wird dieser in bisherigen Darstellungen zur Geschichte der Anti-AKW-Bewegung zumeist unterbewertet oder ignoriert. Wir sollten unsere Bewegungsgeschichte also selbst schreiben, um zu zeigen, wie gewaltfreie Aktion mächtige Staats- und Wirtschaftsinteressen durchkreuzen kann. Zu diesem Zweck veröffentlichen wir hier einen Abschnitt aus dem soeben im Verlag Graswurzelrevolution erschienenen Buch von Sebastian Kalicha: Gewaltfreier Anarchismus & anarchistischer Pazifismus. Auf den Spuren einer revolutionären Theorie und Bewegung ((1)). (GWR-Red.) Weiterlesen

Angereicherter Ostermarsch in Gronau und Jülich

Seit mehreren Jahren veranstalten Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland am Karfreitag an der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau Ostermärsche, um auf die militärische Brisanz der Urananreicherung hinzuweisen. Die Urananreicherung gilt als “der einfachste Weg zur Atombombe”, so der Chef der Bundes-Entsorgungskommission, Michael Sailer. Seit Ende 2016 liefert die Betreiberin Urenco auch angereichertes Uran für ukrainische AKWs, mitten ins … Weiterlesen

Der Atomunfall ist nicht bewältigt

Botschaft von Ruiko Muto, Sprecherin der Klägergruppe gegen TEPCO und Repräsentantin der Gruppe Frauen von Fukushima. Vorgelesen auf der Demo zum Fukushima-Jahrestag Hamburg, 11. März 2017

 418 april 2017

Allen auf der Welt, die mit den Opfern der Atomkatastrophe von Fukushima fühlen und ihnen immer noch verbunden sind, meinen herzlichen Dank. Bald wird auch dieses Jahr wieder ein 11. März sein. Und wie an diesem Tag vor sechs Jahren fällt auch heute leichter Schnee. Das Erdbeben einer Stärke von knapp fünf im November letzten … Weiterlesen

By Christian Fischer [Public domain], from Wikimedia Commons

Und in Gorleben?

Bei uns loift!

 414 dezember 2016 Kerstin Rudek, Außenministerin der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow- Dannenberg

Neben unseren Kernthemen - Atommülllagerung, "Endlager"-Suche und Atomtransporte - laufen bei uns viele Themen und Anfragen auf. Weil wir es ernst meinen, wenn wir sagen, dass wir gegen Atomkraft sind und für die weltweite Stilllegung aller Atomanlagen jetzt und sofort, beginnt unser Tätigkeitsbereich bei der Aufklärung und dem Kampf gegen Uranabbau. Weiterlesen

Bure – Waldbesetzung gegen den atomaren Kahlschlag

| Eichhörnchen

Der Waldsparziergang gegen den atomaren Kahlschlag in Mandres-en-Barrois bei Bure (Lothringen, Meuse Département) am 19. Juni 2016 endete mit der Neubesetzung des Waldes. Die ANDRA, Nationalagentur zur Entsorgung vom radioaktiven Atommüll, hatte – obwohl für das Endlagerprojekt noch keine Baugenehmigung vorliegt – am 6. Mai 2016 mit dem Kahlschlag für das atomare Endlagerprojekt Namens CIGÉO … Weiterlesen

Auf Achse für Frieden und Abrüstung – FriedensFahrradtour NRW 2016

30. Juli - 6. August von Münster nach Köln

| DFG-VK Nordrhein-Westfalen

Es geht wieder los! Der Termin für die FriedensFahrradtour 2016 steht, die Vorbereitungen sind im vollen Gange. Eine Woche zusamen mit netten Leuten für Frieden und Abrüstung unterwegs durch NRW! Aktionen für den Frieden mit Freizeit gemischt, eine andere Form, Urlaub zu machen. “Für ein ziviles Europa, frei von Atomwaffen und AKWs! Für Friedensschutz durch … Weiterlesen

Zu nervig für den Knast

JVA-Leiter zahlt Bußgeld aus Angst vor politischen Aktionen im und vor der Justizvollzugsanstalt Hildesheim

 409 mai 2016 Eichhörnchen

Die Kletteraktivistin und Graswurzelrevolution-Mitherausgeberin Cécile Lecomte wurde 2013 wegen einer Anti-Atom-Aktion zu einem Bußgeld von 20 Euro verurteilt. Da sie sich weigerte, dies zu bezahlen, erhielt sie eine Ladung zum Haftantritt zur Erzwingungshaft in der Justizvollzugsanstalt Hildesheim. Als sie am Vormittag des 5. April 2016 ihre eintägige Haft antreten wollte, wurde ihr überraschend mitgeteilt, das Bußgeld sei bereits bezahlt worden, sie müsse nicht in die JVA. Erst auf wiederholte Nachfrage wurde ihr schließlich mitgeteilt, wer das Bußgeld übernommen hatte: Zum großen Erstaunen der anwesenden Aktivist*innen war es die Hauptstelle der JVA in Vechta selber. (GWR-Red.) Weiterlesen

Adieu, Marianne

Ein Nachruf

 409 mai 2016 Wolfgang Hertle

Marianne Fritzen (7.4.1924 - 6.3.2016) war maßgebend an der Gründung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg im Dezember 1973 beteiligt. Damals sollte in Langendorf an der Elbe ein Atomkraftwerk gebaut werden - 1977 wurden die Pläne für ein so genanntes "Nukleares Entsorgungszentrum" in Gorleben bekannt. Seitdem repräsentierte die mutige Frau den bürgerlichen Kern der Protestbewegung im Wendland. Weiterlesen

Präsenz in Büchel 26. März bis 9. August – Aktionsgruppen gesucht

Der Trägerkreis “Atomwaffen abschaffen” hat eine neue Kampagne gestartet. Sie trägt den Namen “Büchel ist überall! – atomwaffenfrei.jetzt”. Erstes Vorhaben der neuen Kampagne ist eine 20wöchige Aktionspräsenz am Bundeswehr-Fliegerhorst nahe dem rheinland-pfälzischen Ort Büchel in der Südeifel. Am 26. März hat sie begonnen. Büchel war letztens in den Schlagzeilen, weil von hier Tornado-Kampfjets in den … Weiterlesen

Vertuschte Atomunfälle

Steuergelder für das Restrisiko

 408 april 2016 Eichhörnchen

Im März 2016 wurde bekannt, dass es im französischen Fessenheim bereits vor zwei Jahren einen vertuschten, schwerwiegenden Atomunfall gab. Trotzdem regt sich auch 30 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl und fünf Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe in Fukushima derzeit kaum Widerstand gegen die internationale Atomstaatspolitik. Eine Analyse von GWR-Mitherausgeberin Cécile Lecomte. (GWR-Red.) Weiterlesen