Menschenverachtende Politik der Atommafia

Die Uranfabrik Narbonne-Malvési und der Kampf des Arbeiters Michel Leclerc gegen die Leukämie

 395 januar 2015 Interview und Übersetzung: Cécile Lecomte

Im südfranzösischen Narbonne wird in einer Anlage Uranerzkonzentrat raffiniert und chemisch umgewandelt. Das ist eine Vorstufe zur Urananreicherung, zur Produktion von Brennelementen oder auch Waffen. Das Uran wird u.a. über den Hamburger Hafen umgeschlagen (siehe GWR 394). Michel Leclerc, 63, hat in den frühen 80er Jahren in Narbonne-Malvési auf dem Gelände der Uranraffinerie der AREVA-Filiale Comurhex (heute AREVA der offizieller Betreiber) als Mechaniker gearbeitet. Wenige Jahre später erkrankte er an einer strahleninduzierten myelogenen Leukämie. Obgleich er heute noch unter den schweren Nebenwirkungen von Knochenmarktransplantation und Therapien leidet, hat er den Kampf gegen die Leukämie zunächst gewonnen. Das Kapitel abschließen will er jedoch nicht. Die Uranfabrik in Narbonne-Malvési lässt ihn nicht los. Im Interview erzählt er von seinem Kampf gegen die Krankheit und von den juristischen Mühlen des Atomstaats. Er wird nicht müde, die menschenverachtenden Machenschaften der Atomlobby zu denunzieren. Das Interview wurde von GWR-Mitherausgeberin Cécile Lecomte im September 2014 anlässlich einer Recherchereise über die unbekannte Uranfabrik durchgeführt ((1)). Weiterlesen

Raus aus Kohle und Atom!

Es regt sich Widerstand gegen die Klima-Killer im Rheinischen Revier

 394 dezember 2014 Emilio Weinberg

Am 16. November 2014 erklärte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, dass das Klimaziel der Bundesregierung nicht mehr zu halten sei. "Grund ist vor allem die Weigerung des Ministers, alte Kohlemeiler abzuschalten", so der SPIEGEL. Den katastrophalen Folgen des Klimawandels zum Trotz will der Kohlekonzern-Lobbyist Gabriel weiter auf Kohle-Nutzung setzen. "Man könne Atomenergie und Kohle nicht zeitgleich verbannen." Pah! Der sofortige Ausstieg aus Atomkraft- und Kohlenutzung wird nicht von Lobbyisten und ihren Regierungen durchgesetzt, sondern von sozialen Bewegungen. Wir werfen einen Blick auf das Rheinische Braunkohlerevier sowie den Widerstand gegen Klima-Killer und für eine echte Energiewende. (GWR-Red.) Weiterlesen

Die Wahlen in Indien

Ein Desaster auch für Atomkraft-GegnerInnen

 390 sommer 2014 Peter Moritz

Narendra Modi von der hindu-nationalistischen BJP verfügt im neuen indischen Parlament über die absolute Mehrheit (siehe Artikel in dieser GWR). Zu den Verlierern der Wahl gehören auch die Anti-Atom-Bewegungen. Im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu haben AktivistInnen aus der Bewegung gegen das AKW Kudankulam für die Anti-Korruptionspartei AAP kandidiert. Aus Protest gegen das AKW Jaitapur hat die muslimische Gemeinde Sakhri Nate hindu-nationalistisch gewählt. Wahlboykott war in den Anti-AKW-Bewegungen kein Thema. Keine guten Aussichten, Repression und innere Zerreißprobe drohen. Weiterlesen

Beton im Gleis – Aktionsformen der Anti-AKW-Bewegung

Ausstellung in Köln

Diese Ausstellung informiert über die Geschichte, Hintergründe und Folgen gelungener Ankett-Aktionen in Betonblöcken – eine kreative Widerstandsform, die nicht nach dem Lösen aus dem Gleisbett gegessen und verdaut ist. Mit der Ausstellung wird die Motivation der Aktivist_innen, sich einer solchen Belastung auszusetzen aufzeigt und das zähe juristische Nachspiel beleuchtet. Für die Besucher_innen wird eine Gleisblockade … Weiterlesen

Anti-Atom-Herbstkonferenz in Hamburg

18. - 20. Oktober 2013

Den Widerstand gegen Atomanlagen organisieren hat sich die anstehende Anti-Atom-Herbstkonferenz zum Ziel gesetzt, die vom 18. bis 20. Oktober in Hamburg im Centro sociale stattfinden wird. Und Atomanlagen gibt es hier noch eine Menge. Auch wenn ein Großteil der bundesdeutschen AKW abgeschaltet wurde, laufen weiterhin 9 Reaktoren weiter und produzieren Atommüll. Die Kapazitäten der Atomfabriken … Weiterlesen

Das Atomkraftwerk bei Kaliningrad

Für das sofortige Ende dieser üblen Geschichte!

 380 sommer 2013 Vladimir Sliwjak Übersetzung: Heike

Zum ersten Mal in der Geschichte Russlands versucht der staatliche Atomkonzern Rosatom, Atomreaktoren nicht für den inländischen Bedarf, sondern für den Stromexport in andere Länder zu bauen. Eines dieser Projekte ist das Baltische AKW in der Region Kaliningrad, unweit der Grenze zum benachbarten EU-Mitgliedsstaat Litauen. Litauen wendet sich gegen dieses Vorhaben. ((1)) ((2)) Weiterlesen