Das Grab der Guerrilleros

Zum Wandel der Erinnerung an den bewaffneten Kampf der siebziger Jahre in Argentinien

 371 september 2012 M. Baxmeyer

Es gibt in der Geschichts- und Sozialforschung einen Ansatz, das Jahr 1968 als politische Chiffre nicht als ein mehr oder weniger zufälliges Durcheinander von Ereignissen in Europa und den USA zu begreifen, sondern als globales Phänomen, das sich auf "Studentenunruhen" oder "Generationenkonflikte" nicht reduzieren lasse. ((2)) Dieser Ansatz, der eine national beschränkte Perspektive ausdrücklich verwirft und die komplexen Beziehungen zwischen sozialen Unruhen auf fünf Kontinenten in den Blick nehmen will, hat manches für sich. Wenn es aber richtig ist, 1968 globalgeschichtlich zu betrachten, so gilt dies umso mehr für das Jahrzehnt danach. Denn eine globale Perspektive verspricht im Fall von "68" zwar Erkenntnisgewinn. Im Falle der siebziger Jahre ist sie schlechterdings unabdingbar. Weiterlesen

Nennen wir sie Eugenie

Unsichtbare Lesben im Exil

 370 sommer 2012 Maria Braig

Eugenie kommt aus dem Senegal. Sie lebte dort in einer heimlichen Beziehung mit einer Frau in guter sozialer und finanzieller Situation: Die beiden Frauen treffen sich heimlich, da Homosexualität im Senegal unter Strafe steht und es deshalb unmöglich ist, eine lesbische Beziehung offen zu leben. Weiterlesen

Die surrealistische Revolution – Worte zum Überleben

Von Freiheit, Liebe und Widerstand. Auf den Spuren von Robert Desnos

 370 sommer 2012 Jorinde Reznikoff

Der am 4. Juli 1900 in Paris geborene Anarchist und Surrealist Robert Desnos war ein bedeutender französischer Dichter, Maler und Journalist. 1944 wurde der in der Résistance aktive Freiheitskämpfer denunziert und von den Nazis verhaftet. Er durchlief mehrere Konzentrationslager und musste Zwangsarbeit leisten. Am 8. Juni 1945, wenige Wochen nach der Befreiung des KZ Theresienstadt, erlag er einer Typhuserkrankung. Eine Spurensuche von GWR-Autorin Jorinde Reznikoff. (GWR-Red.) Weiterlesen

Griechenland: Nach der Wahl ist vor der Wahl

 370 sommer 2012 Ralf Dreis, Vólos/Wiesbaden

Während der Protest gegen die Sparpolitik in Europa immer lauter wird, greifen die herrschenden Eliten zu autoritären Maßnahmen gegen die Bevölkerung. In Spanien werden GewerkschafterInnen von CGT und CNT wegen des Generalstreiks am 29. März 2012 kriminalisiert, die Bewegung der Indignados soll als kriminelle Vereinigung verfolgt werden. Italien diskutiert den Einsatz der Armee gegen Protestierende und in Deutschland hat im Mai 2012 mit den Verboten der Blockupy-Aktionen in Frankfurt der demokratische Ausnahmezustand Einzug gehalten. Den GriechInnen wird mit Ausschluss aus der Eurozone gedroht, sollten sie am 17. Juni 2012 erneut falsch wählen. Weiterlesen