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Solidarität mit den Gefangenen für den Frieden!

| Gernot Lennert (DFG-VK Hessen/DFG-VK Rheinland-Pfalz)

Zum 1. Dezember, dem Internationalen Tag der Gefangenen für den Frieden, bittet die War Resisters' International (WRI, Internationale der KriegsdienstgegnerInnen) seit 1956 um Solidarität mit Menschen, die weltweit wegen ihrer Kriegsdienstverweigerung oder ihres Engagements für Frieden inhaftiert sind.

Ihre Namen und Gefängnisadressen werden in der Ehrenliste der Gefangenen für den Frieden veröffentlicht, die ständig aktualisiert wird: www.wri-irg.org/node/4718

Assoziiertes Mitglied der WRI ist auch die Graswurzelrevolution. Die WRI ruft dazu auf, den Gefangenen Kartengrüße als Zeichen der Solidarität und der Ermutigung in die Haft zu schicken. Selbst wenn die Karten die Adressaten und Adressatinnen nicht erreichen sollten, machen sie deutlich, dass die Gefangenen nicht vergessen sind, was sich auf die Haftbedingungen günstig auswirken kann.

Die Ehrenliste der Gefangenen für den Frieden ist keineswegs vollständig. Sie enthält in diesem Jahr (Stand 20.11.) die Adressen von 60 Gefangenen, stellvertretend für alle, deren Adresse unbekannt ist oder die diese Art der Publizität nicht wünschen.

Die diesjährige Liste nennt inhaftierte Kriegsdienstverweigerer und Kriegsdienstverweigerinnen in Armenien, Aserbaidschan, Eritrea, Südkorea, der Türkei, Turkmenistan und den USA.

Ein Kriegsdienstverweigerer in Finnland ist verurteilt, hat die Gefängnisstrafe allerdings noch nicht angetreten. Der erste ägyptische Kriegsdienstverweigerer Maikel Nabil Sanad ist nach acht Monaten Gefängnis freigelassen worden, aber andere in Ägypten haben ihre Kriegsdienstverweigerung erklärt und müssen deshalb mit Verfolgung und Inhaftierung rechnen.

In den in den USA sind Menschen wegen gewaltfreier Aktionen gegen Militäranlagen und wegen Kriegssteuerverweigerung in Haft, der Arzt Rafil Dhafir wurde für 22 Jahre (!) verurteilt, wegen humanitärer Hilfslieferungen in den Irak im Widerspruch zu US-Sanktionsbestimmungen.

Weiterhin in den USA in Militärhaft ist Bradley Manning, dem vorgeworfen wird, über Wikileaks auf Kriegsverbrechen der USA im Irak aufmerksam gemacht zu haben (s. GWR 372). Zu den Dokumenten gehört auch das Video, in dem gezeigt wird, wie US-Soldaten Zivilisten in Bagdad ermorden.

Wer den Gefangenen Kartengrüße zukommen lassen will, hat dazu viele Möglichkeiten. Wer die Karten nicht allein schreiben will, kann sich dafür mit anderen zusammentun und andere dazu einladen, sich anzuschließen. Es ist auch möglich, die vorbereiteten Karten an einem Infostand oder bei einer Veranstaltung anzubieten. Der Tag der Gefangenen für den Frieden und die Liste der Gefangenen können auch für Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Wer Karten schreiben will, kann sich wie in jedem Jahr seit 1978 der DFG-VK Mainz anschließen. Die DFG-VK Mainz und ihre Gäste schreiben die Karten am Freitag, 14. Dezember 2012, um 19 Uhr, in der Rochusstr. 10, Mainz (Altstadt). Nebst Live-Musik, Speis und Trank werden Bilder und mindestens ein Film von Friedensaktivitäten aus dem Jahr 2012 zu sehen sein.

Karten an die Gefangenen können auch anderswo und an anderen Tagen geschrieben werden. Wer den Gefangenen Kartegrüße zukommen lassen will, aber nicht zum Kartenschreibabend in Mainz kommt, ist eingeladen, selbst aktiv zu werden: Schreibt Karten oder organisiert Ereignisse, bei denen Karten geschrieben werden können.

Kontakt & Infos

Anregungen für die Gestaltung der Karten bietet die WRI unter http://wri-irg.org/node/3539

Weitere Infos: www.dfg-vk-mainz.de