Gesundheit ist ein Menschenrecht!

Ein Interview mit dem Medinetz Halle/Saale, das medizinische Unterstützung für Menschen ohne Zugang zum Gesundheitssystem anbietet

 476 februar 2023 Interview: Silke

Wer nach Deutschland geflohen ist und im laufenden Asylverfahren, in der Duldung oder in der Illegalität lebt, hat mit Schwierigkeiten und der Furcht vor Abschiebung zu kämpfen, wenn er oder sie medizinische Hilfe suchen will. Diese Zustände wollen die Medinetze nicht hinnehmen und setzen sich auf verschiedenen Ebenen für eine gute medizinische Versorgung für alle ein. Sie helfen, indem sie ein Netzwerk aus freiwilligen Mediziner:innen aufbauen und sich für politische Veränderungen in der Gesundheitsversorgung einsetzen. So auch der Verein Medinetz Halle/Saale. (GWR-Red.) Weiterlesen

Das Polikliniksyndikat

Linke Gesundheitsprojekte statt Gewinnorientierung

 476 februar 2023 Annika, Poliklinik Syndikat

Das Polikliniksyndikat ist ein Zusammenschluss verschiedener Gesundheitskollektive in Deutschland, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben linke Gesundheitspolitik nicht nur zu denken, sondern die entwickelten Ideen direkt praktisch umzusetzen. Das wirft Fragen auf: Wie kann diese andere Art der Gesundheitsversorgung in der Realität aussehen? Wie können emanzipatorische Gesundheitsgruppen organisiert sein? Und warum ist eine neue Form der Gesundheitsversorgung überhaupt notwendig? Dieser Artikel gibt einen Einblick in Ideen und Arbeit des Polikliniksyndikats, um die obenstehenden Frage zu beantworten und aufzuzeigen, dass Veränderung im Gesundheitssystem nicht nur nötig, sondern auch möglich ist. Weiterlesen

Wissenschaftslobbyismus

Die Rolle der Bertelsmann-Stiftung in der aktuellen Gesundheitspolitik

 471 september 2022 Joseph Steinbeiß

Mit vorgeblich rein wissenschaftlichen Studien seiner Stiftung und offensiver Lobbyarbeit treibt der Bertelsmann-Konzern die neoliberale Zerschlagung der dezentralen Klinikstruktur voran. Wie das Unternehmen davon profitiert, dass kleine Krankenhäuser geschlossen oder privatisiert werden, beschreibt Joseph Steinbeiß in seinem Artikel für die Graswurzelrevolution. (GWR-Red.) Weiterlesen

Homosexuelle: Vergessene Opfer des Nationalsozialismus

Interview mit der Historikerin Joanna Ostrowska

 471 september 2022 Interview: moku

Joanna Ostrowska ist eine polnische Historikerin und LGBTQIA-Aktivistin. In ihren Büchern veröffentlicht sie die Ergebnisse ihrer Forschungen zu sexueller Zwangsarbeit und zur Verfolgung psychosexueller Minderheiten bzw. homosexueller Männer während des Zweiten Weltkriegs. Im Interview mit der Graswurzelrevolution stellt sie einige Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus vor, deckt die Mechanismen der NS-Bürokratie auf und verweist auf das Fortwirken der Kriminalisierung und Ausgrenzung in der Nachkriegszeit. Der zweite Teil des Interviews erscheint in der GWR 472. Für ihr Buch „Sie. Homosexuelle während des Zweiten Weltkriegs“ wurde sie in der Kategorie Publikumspreis mit dem Nike-Literaturpreis 2022 ausgezeichnet. (GWR-Red.) Teil zwei des Interviews hier. Weiterlesen

Glanz und Elend der Provinzkrankenhäuser

Ein Argument der Neoliberalen – und was dran ist

 467 märz 2022 Joseph Steinbeiß

Die Neoliberalisierung des Gesundheitswesens, die auf eine profitable Verwertung von Kranken abzielt, zeigt sich unter anderem in flächendeckenden Klinikschließungen. Joseph Steinbeiß analysiert in seinem Artikel für die Graswurzelrevolution die Entwicklung der letzten Jahre und geht besonders auf die systematische Ausdünnung der Gesundheitsversorgung in der Provinz ein. (GWR-Red.) Weiterlesen

Tödliche Effizienz

Trotz der Corona-Pandemie schließt die Bundesregierung in Deutschland weiter Krankenhäuser

 454 dezember 2020 Joseph Steinbeiß

Die Pressekonferenzen von Lothar Wieler, dem Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), haben für informierte Zuhörerinnen und Zuhörer zurzeit einen bitteren, um nicht zu sagen: toxischen Beigeschmack. Denn während Professor Wieler vor einer drohenden Überlastung der Krankenversorgung warnt und die Bevölkerung zu Achtsamkeit, Abstand und Solidarität aufruft, lässt sein unmittelbarer Vorgesetzter, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), munter weiter … Weiterlesen

„Es war wunderbares Material unter diesen Gehirnen“

Ein Blick auf historische Wurzeln moderner Behindertenfeindlichkeit und den daraus resultierenden Ableismus in der deutschen Gesellschaft

 453 november 2020 Christiane Agu

115 Jahre nach Gründung der „Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene“ durch den Rassenhygieniker und Gründer der deutschen Eugenik Alfred Ploetz ((1)) sorgte im September 2019 der Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur Intensivpflege für scharfe Kritik. Er weckt zu Recht Erinnerungen an die jüngere deutsche Geschichte. Weiterlesen

Woher kommen die Pakete?

Der Arbeitskampf bei Amazon in Zeiten von COVID-19

 449 Mai 2020 Streiksolibündnis Leipzig

Die Schließung zahlreicher Läden in den Innenstädten und die Angst vor einer Ansteckung beim Verlassen des Hauses scheint die Verkaufszahlen bei Amazon in die Höhe zu treiben. Zumindest läuft es in dieser Hinsicht klasse beim Marktführer im Online-Handel. Während weltweit Regierungen die Ausbreitung der Pandemie mit Kontaktsperre-Gesetzen verlangsamen wollen, sind die Arbeiter*innen, die die Waren in Amazons Warenlagern picken, packen und stowen derzeit einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Die Angst vor einer Ansteckung führte zu ersten Streiks in den USA, Frankreich und Italien. Weiterlesen

Die neoliberale Pandemie

Erste Schlüsse aus der Corona-Krise am Beispiel Deutschland und Spanien

 449 Mai 2020 M. Baxmeyer

„Naturkatastrophen“, hat Hans-Ulrich Schmicke, Deutschlands führender Vulkanologe, einmal geschrieben, „sind Menschenkatastrophen“. Wenn ein natürliches Ereignis in einer menschlichen Gesellschaft katastrophale Folgen habe, dann deswegen, weil diese Gesellschaft nicht ausreichend auf die entsprechende Bedrohung eingestellt und vorbereitet sei. Die weltweite Covid-19-Pandemie beweist die Richtigkeit dieser These auf dramatische Weise. Weiterlesen

Krise ohne Grund

Viren in Zeiten des Wertgesetzes

 449 Mai 2020 Nicolai Hagedorn

Nach einer Woche Ausgangssperre, Börsen-Einbrüchen und leeren Toilettenpapierregalen zeigte die Bourgeoisie einmal mehr ihr beschränktes Gesicht. Finanzminister Scholz wollte das Virus mit der „Bazooka“ bekämpfen, auch Emmanuel Macron und Donald Trump sahen sich im Krieg. Letzterer forderte kurz darauf die Bevölkerung auf, für die Ärzte und Krankenschwestern zu beten. Weiterlesen